B.U.A.P. #7 - Tödliches Terrain (Cross Cult)
Die Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen droht auseinander zu brechen. Erstmal sorgt Captain Daimio für viel Unmut innerhalb der Truppe, gerade jetzt, wo alle Geheimnisse über seine Wiederauferstehung im bolivianischen Dschungel und dem Jaguar Gott gelöst wurden. Zur Zeit ist allerdings Johann Kraus ein noch größeres Ärgernis. Denn aus Indonesien wurde ihm ein neuer fleischlicher Körper mitgebracht. Demzufolge kümmert er sich nun auch mehr um seine fleischlichen Gelüste als um alles andere. Er hat ja auch vieles nachzuholen. Endlich wieder schmecken, riechen und fühlen können. Zum entsetzen seiner Kollegen vergisst er dabei all seine Verpflichtungen. Unterdessen bekommen sie einen neuen Gefangenen. Den altbekannten Wendigo Daryl, den die Truppe einst in Kanada eingefangen hat. Doch er ist mächtiger geworden. Liz ist zur Zeit auch zu nichts zu gebrauchen, da sie ständig unter Schlafstörungen leidet und von der feurigen Apokalypse träumt. In Lady Panya hat sie jetzt aber wenigstens jemanden kennengelernt, der ihr und ihren Ängsten Aufmerksamkeit schenkt. Doch dann wird’s erst richtig brenzlig als plötzlich die allergrößte Gefahr aus der eigenen Mitte kommt und ihre Basis zur tödlichen Falle.
Der siebte Sammelband der der deutschen B.P.R.D. Reihe, ist die meiste Zeit ziemlich ruhig geraten. Arcudi und Mignola glänzen hier vor allem bei den Dialogen. Johanns Begeisterung über seinen neuen Körper, die er lauthals Kate gegenüber verkündet, Lizs tiefschürfende Gespräche mit Panya und auch wie gedankenverloren Abe wirkt sobald Daryl das Gebäude betritt. Überhaupt ist es schön, dass der tragische Wendigo Charakter zurückgekommen ist. Schließlich war das Kapitel in “B.U.A.P. #5 - Die universelle Maschine” in dem es um ihn ging eines der dramatischsten überhaupt.
Mit der blutigen und harten Rückkehr des Jaguargottes gewinnt der Band am Ende stark an Tempo und Heftigkeit. Der finale Kampf wird sehr hart und effektiv von Guy Davis adaptiert, der wieder mal so manchen Treibstoff für die Albtraummaschine herstellt. Auch wenn es am Ende viel Action zu sehen gibt und auch Splatterpanel nicht ausgelassen werden, sind es doch auch in diesem Band wieder die menschlichen Momente, die bei all diesen Monstern am längsten nachwirken können. Lizs Unsicherheit und Angst, der Verlust des Vertrauens mit dem Daimio klar kommen muss und wie ausschweifend Johann plötzlich wird als er wieder fühlen kann. Alles starke Momente in einer der durchgängig stärksten Comicreihen überhaupt.
Nicht nur 132 Seiten Comic zwischen zwei dicken Hardcover Brettern erwarten euch hier, sondern einmal mehr auch ein Nachwort von Arcudi. Auch ein weiterer aufschlussreicher Blick in Davis Sketchbook darf nicht fehlen und als Schmankerl gibt es noch ein Interview mit dem Koloristen Dave Stewart oben drauf, der übrigens auch diesmal tolle Arbeit geleistet hat und den Comic doch sehr bereichert.
8,3 von 10 unvermittelt auftretende Hummer