MindNapping - 13 - Beyond the Chinese Theatre (Audionarchie)
IT-Freak George Brand (Alexander Turrek) beginnt gerade sein Studium Seattle. Die Aufgabe der ersten Trimester Arbeit lautet sich in ein vollkommen geschlossenes System zu hacken ohne dabei etwas zu zerstören. George, auch T-Rex genannt macht sich daran ein Programm zu entwickeln, dass er per USB-Stick, eine neue Erfindung die gerade als Prototyp in Umlauf gebracht wird, ins Cockpit bringen möchte. Da sich dieser Plan verlockend gut anhört, schließt sich seine Kommilitonin Linn (Nana Spier) seinem Projekt an. Das erfreut seinen sehr merkwürdigen und potentiell gefährlichen Vermieter Chris (Martin Kessler) allerdings nicht unbedingt. Schließlich war der Waffennarr auch schon mit Linn zusammen und ist noch nicht so richtig über das Ende hinweg. Das bleibt aber nicht die einzige Gefahr. Denn schon bald gerät der Hacker auch ins Visier von kriminellen Vereinigungen, Geheimdiensten, Industriespionen und dem US-Militär. Die Ereignisse werden immer undurchsichtiger und bald wird George nachts überfallen. Dies bleibt aber nicht der einzige Anschlag auf sein Leben. Langsam wird es knifflig und er kann nicht mehr sagen wem er noch vertrauen kann.
In der dreizehnten Episode der Reihe erwartet die MindNapping Fans zum zweiten mal ein Crossover. Nachdem man in Folge 10 “Der Traumtänzer” die Grenze zum Darkside Park überschritten hat, geht es diesmal in eine Welt voller Verschwörungstheorien, Geheimbünde und ungeklärten Ereignissen. Die rede kann nur von “Offenbarung 23”. Für diese Serie stellt dieser MindNapp ein Prequel dar. Fürs Buch war somit natürlich auch Jan Gaspard zuständig. Schöpfer der Offenbarung und Autor der ersten 29 Folgen und jetzt seit Episode 42 wieder an Bord. Wer ein Freund der Verschwörungstheorien der Offenbarung ist, wird auch hier seinen Spaß haben, aber damit diese Folge nicht vollkommen aus dem MindNapping Rahmen fällt, hält Gaspard sich mit den Theorien etwas zurück und geht dabei etwas subtiler an die Sache als man es von ihm gewohnt ist. Die Andeutungen sind ganz nett, aber ansonsten überrascht die Folge nicht zu sehr. Klar sind ein paar Wendungen vorhanden, aber so richtig kann keine davon so richtig schocken. Zu schnell ahnt man in welche Richtung das ganze gehen wird.
Was mir aber sehr gut gefallen hat, ist wie verdeutlicht wurde, wann die Geschichte spielt. Da könnte es schnell passieren das man einfach viele popkulturelle Referenzen aneinander reiht, aber hier wird’s nicht zu auffällig gemacht und durch technischen Fortschritt und kleine Anspielungen verdeutlicht. Insgesamt war die Folge aber nicht so wirklich meins. Der Psychothriller Anteil ist dann doch verschwindend gering und ich bin auch generell nicht der größte Fan von Offenbarung 23 und Gaspards Schreibstil. Man muss ihm aber lassen, dass seine Geschichten immer gut recherchiert sind und Dialoge schreibt er für meinen Geschmack meistens auch ganz gut. Wenn man die anderen Abenteuer von T-Rex schon gehört hat, hilft es einem ohne Zweifel ein paar Details schon früher zu wissen und es gibt durchaus einige Verbindungen die nur durch Vorwissen ersichtlich werden. Um der Geschichte perfekt folgen zu können muss man aber nichts anderes gehört haben. Daher sollten auch Offenbarung Neulinge kein Problem haben.
Fans beikommen hier ein paar ihrer gewohnten Sprecher geboten. Alexander Turrek, der T-Rex seit dem Neustart mit Folge 42 spricht, nimmt seine Rolle natürlich auch hier auf und kann dabei gefallen. Er ist sicherlich nicht gerade David Nathan aber er gefällt mir hier, genauso wie bei den neuen Folgen ziemlich gut. Jedenfalls hat er eine Stimme die man immer wiedererkennt. Als Erzähler ist Helmut Krauss wie immer anwesend. Ist ein feiner Erzähler wie immer. Zu letzt ist noch Till Hagen (Jack Slaughter) dabei, der seinen Platz als Ian G. erneut ausfüllt. Zusätzlich gibt es noch überzeugende Auftritte von Engelbert von Nordhausen, Nana Spier (Faith) und Martin Kessler. Im Finale sind Nana Spier und Martin Kessler (Vampir Gothic) allerdings ein wenig drüber und Luise Lunow (Bedevilled) spricht die alte Klischeechinesin was auch nicht das allerbeste ist, da die Sechziger eigentlich vorbei sind.
Die Geräuschuntermalung lässt Stimmung aufkommen und lässt die Stadt und diverse Lokalitäten lebendig werden. Auch musikalisch geht einiges, vor allem da Sebastian Pobot mal die Gitarre auspackt und ein paar härtere, aber nicht unpassende, Töne anschlägt.
Wieder eine überaus solide Folge, die zwar meinen persönlichen Geschmack nicht so sehr treffen kann wie die meisten vorherigen, aber zu meckern gibt es außer an der alten Chinesin nichts. Für ein Gaspard Buch ist die Handlung angenehm Bodenständig und driftet nie zu sehr ab oder wirft unsinnig viele Informationen in den Raum. Somit bekommt man eine gute in sich geschlossene Erweiterung des O23 Universum, der auch einige nicht Fans der Serie etwas abgewinnen können sollten.
7 von 10 Dächer der Welt