Dienstag, 9. April 2013

Unterm Dirndl wird gejodelt (1973) [WVG Medien]

Unterm Dirndl wird gejodelt (1973) [WVG Medien]

Heidi (Gisela Schwartz) ist schlecht in der Schule, aber zum Glück nicht gerade prüde. Zack: Da schmeißt sie sich vor dem Lehrer auf die Knie und dann wäre da schon mal eine 1 in Französisch. Wenn ich richtig gesehen habe, hat sie sich bei ihrer außerschulischen Arbeit auch in allen anderen Fremdsprachen so manche gute Note erackert. Nachdem ihre schulische Laufbahn ein befriedigendes Ende, man möge auch Höhepunkt sagen, gefunden hat, geht es zurück zu ihren Eltern auf die Alm. Und da gibt es wie immer viele Sünden. Erst lockt der eine, dann der andere. Ihre vorerst letzte Bergbekanntschaft ist der Ziegenhirte, dessen Wohnwagen, die restliche männliche Bevölkerung des Ortes aber samt Heidi und Hirte beim hingebungsvollen herumtollen im Bett im Bergsee versenkt. Jetzt wissen alle bescheid darüber, wie sie nie die Schenkel zusammenhalten kann und da wirft ihr Papa sie aus de Haus. So zieht sie zurück nach München, wo sie sich gemeinsam mit einer Freundin als Hure über Wasser hält. Bald wird es den beiden zu bunt und sie heuern als staatlich geprüfte Politessen an. Schließlich kann man auch bei der Arbeit den BH weglassen und einen kurzen Rock anziehen. Aber auch diese Arbeit ist nicht so einfach wie man denkt, schon gar nicht wenn man noch neu im Geschäft ist und nichts über Leute wie Robert (Kurt Meinicke) den Obstkarrenschänder weiß.

Humor ist wenn man trotzdem lacht. Ich hab trotzdem nicht gelacht. Man hat es mit einer weiteren Produktion von Herrn Brummer (Auf ins blaukarierte Himmelbett) zu tun, die genauso wie die meisten seiner anderen klamaukigen Sexstreifen eher schwer zu ertragen ist. Einige Szenen aus diesem Dirndl Jodler könntet ihr schon aus “Zwei Kumpel in Tirol“ kennen, dort wurde nämlich einiges wiederverwendet. Aber auch ansonsten hat man das Gefühl jede Szene schon mal gesehen zu haben. Insgesamt ist der Film nämlich auch für solch ein Werk sehr generisch und repetitiv.

Franz Muxeneder (Urlaubsgrüße aus dem Unterhöschen), Konstantin Wecker (Krankenschwestern-Report) und Josef Moosholzer (O mei, haben die Ostfriesen Riesen) wiederholen ihr gewohntes Schtick routiniert und das teilweise sogar in mehreren Rollen. Aber auch auf der weiblichen Seite wird’s nicht besser. Gisela Schwartz (Liebesjagd durch 7 Betten) ist verdammt uncharismatisch und sieht aus als hätte ich sie geschminkt. Vermutlich eins der schlechtesten Make Ups das jemals auf Film gebannt wurde. Aber auch die anderen Damen sind nicht aufregend und schon gar nicht erregend.

Hier schlechtes Schäferstündchen Wortspiel einfügen

So bleibt das Highlight des Films wohl wie Ziegen einfach mal so der Heidi beim Sex zuschauen, aber auch wie die Kühe den nackten Polizisten den Rücken abschlecken ist irgendwie putzig. Ein umgekehrter “Aber Toni!” Moment möchte man meinen. Es spricht wahrhaftig nicht viel für diesen Film. Spinat im Gesicht, Kühe auf der Weide und dann noch… oh Gott, ich hätte es fast vergessen. Irgendeiner der Sennen Huberten fängt einen Barsch ohne Angelrute. Erst wird das zu fangende Tier mit einer Kuhglocke angelockt [sic!] und dann hält er seinen eigenen Wurm ins Wasser, wo sich dann alsbald ein schuppiges Tier dran verknabbert. Was für eine Welt!

Wie alle Erotik Classics kommt auch dieser Film in einer stimmigen und schön bunten Aufmachung. Es liegt wie gehabt ein Booklet mit ein paar netten Infos bei und der Film ist in gut aufbereiteter Qualität zu sehen. Ton und Bild sind also wieder ziemlich gut geworden.

2,1 von 10 aggressive Obsthändler