Der Mann aus Sizilien (1972) [Ascot Elite]
Ohne das er etwas getan hat, wird der einfache Arbeiter Rosario Rao (Bud Spencer) des Mordes bezichtigt. Zufällig war er zur Tatzeit am Tatort und zudem fand man noch eine Waffe bei ihm. Für die Polizei reicht das um ihn in den Knast zu bringen. Seine beiden Söhne Mino (Domenico Santoro) und Lello wollen ihn allerdings nicht aufgeben und versuchen zusammen mit dem Rechtsanwalt Mancuso (Nicola Di Bari) alles um seine Unschuld zu beweisen.
Aus “Der Sizilianer” wurde “Der Mann aus Sizilien”, aber abgesehen vom Titel hat sich nichts geändert. Es handelt sich immer noch um einen Film des Kultproduzenten Dino De Laurentiis (The Dead Zone), die von Carlo Lizzani (Straßenmädchen-Report) in die Tat umgesetzt wurde. Dabei handelt es sich um einen dramatischen und oftmals auch recht rührseligen Kriminalfilm, der aber auch so manche unfreiwillig komische Szene beinhaltet. Leider gibt es auch ein wenig blöden Klamauk, den ich ein wenig auf die Unfähigkeit der Autoren zurückführe. Jedenfalls wird der eigentlich recht dramatische und auch bewegende Inhalt manchmal durch Albernheiten wie Furzgeräusche gemindert, was der Sache insgesamt doch beachtlichen Schaden anrichtet.
Ansonsten ist die Machart rustikal, aber solide. Teilweise sind die Einstellungen ein wenig hakelig und alles wirkt mehr gewollt als gekonnt. Ist letztlich aber nicht so schlimm. Bud Spencer (Zwei außer Rand und Band) darf hier mal eine richtige Rolle spielen und verkörpert diese auch ziemlich glaubhaft. Des Weiteren ist noch Saro Urzì positiv hervorzuheben, der vielleicht von ein paar der Zuschauer als einer der Sizilianer aus dem Paten wiedererkannt wird. Als Anwalt ist Nicola Di Bari dabei, der ein besserer Musiker als Schauspieler ist, unter anderem war er am Soundtrack zu “Django - Sein Haß ist tödlich” beteiligt, in dem übrigens auch Terence Hill zu sehen war. Bildpräsenz hat er jedenfalls nicht wirklich, aber immer noch besser als Domenico Santoro, den wir den ganzen Film über ertragen müssen.
Die Idee war eigentlich ganz gut, die Umsetzung aber eher nicht so. Bud Spencer ist gut bei der Sache und handwerklich ist der Film akzeptabel. Spencer Sammler die nicht nur seinen Klamauk sehen willen können also einen Blick rein werfen, sollten aber nicht zu viel erwarten.
Genauso wie “Das Leben kennt kein Erbarmen”, “Flammen über Karthago”, “Etappenschweine”, “Abenteuer in der Wüste” und “Der Teufel kennt kein Hallelujah“ ist auch dieser Streifen Teil der “Terence Hill und Bud Spencer Gold Edition“. Die sechs Filme teilen sich den Platz auf zwei Discs, wobei ihr auf den O-Ton oder sonstige Extras verzichten müsst. Dafür gibt es aber ein Wendecover. Beim Mann bekommt ihr eine ungeschnittene Version, da es in der ursprünglichen deutschen Version extreme Handlungsschnitte gab. Fast das gesamte erste Drittel wurde weggeschnibbelt. All diese Szenen sind jetzt aber auf italienisch mit deutschen Untertiteln wieder eingefügt worden. An der deutschen Synchro gibt es nicht zu viel auszusetzen, auch wenn sie etwas besser sein könnte und der Ton rauscht auch ziemlich stark.
4,6 von 10 deftige Bauchschmerzen