Donnerstag, 11. Juli 2013

The Strain - Die Saat #1 (Panini)

The Strain - Die Saat #1 (Panini)

Dieser Sammelband enthält #1-#6 von The Strain.

Auf dem JFK Airport landet der Flug 753 von Berlin nach New York. Sechs Minuten nach dem der Flieger gelandet ist bricht der Funkkontakt zur Crew ab und das Bodenteam ist nicht in der Lage die Türen des Flugzeugs zu öffnen. Plötzlich öffnet sich der Notausgang und Dr. Ephraim Goodweather und ein par weitere Agenten des CDC können eindringen. Was sie finden ist schrecklich, denn 206 der Insassen sind auf unerklärliche Weise verstorben und nur drei Personen haben überlebt. Alles scheint auf eine alte Sage über einen vampirischen Lord aus Rumänien zusammenzuhängen. Jedenfalls sind die Leichen vollkommen blutleer, ein mysteriöser Sarg mit modriger Erde war mit an Bord und überall am Tatort sind Substanzen die eine ähnliche Zusammensetzung wie Vogel- oder Fledermauskot hat. Noch bevor die Ermittler aber nur eine ungefähre Ahnung haben von dem was wirklich vorgeht ereignet sich eine Sonnenfinsternis, die alle Leichen wieder auferstehen lässt. Wenn nicht bald aufgeklärt wird was vor sich geht gibt es keine Rettung mehr für die Welt, denn ein uralter Friedensvertrage wurde gekündigt.

In der Dark Horse Serie “The Strain” adaptiert Horrorcomicpapst David Lapham (Ferals) die Vampirromantrilogie von Guillermo del Toro Chuck Hogan und das macht er soweit ziemlich gut. Ich kenne die Vorlage zwar nicht, ich bin aber auch nicht so der Vampirroman Typ, aber für solch eine Geschichte ist the Strain erfrischend Klischeearm, wenn man mal vom ersten Flashback nach Rumänien absieht. Eph und seine Kollegin Nora, genauso wie der Vampirlord und der alte Abraham werden gleich auf den ersten Seiten sehr schnell eingeführt und von der ersten Seite an passt Lapham auf die wichtigen Figuren sogleich mehr tiefe zu verleihen und gerade in den ersten Momenten mit Ephraim und seinem Sohn Zack wird klar, dass unsere Hauptfigur hier eine ganz sympathische Person ist. Während der ersten Rückblende wirkt Abrahams Backstory noch ein wenig albern. Erst später, wenn wir sehen was Abraham während des zweiten Weltkriegs erlebet hat wird die Qualität dieser Figur klar. Diese Rückblende war mich auch der bestgeschriebene Teil des Comics und auf jeden Fall der Part, der mich am Meisten in seinen Bann ziehen konnte.

In der Gegenwart gehen die ersten Vampirattacken erst am Ende so richtig los, daher lässt sich noch nicht wirklich sagen wie gut der Horroranteil letztlich durchkommen wird. Die Story war bisher interessant und ich bin gespannt wie es weitergeht. Von dem derzeitigen Punkt könnte die Geschichte toll weitergehen oder stark einbrechen. Es sind durchaus schwächere Momente im Writing zu bemerken. Zum Beispiel bin ich von einigen der Nebenfiguren bisher eher gelangweilt und es muss auch dringend gruseliger werden. Mein Interesse konnte allerdings geweckt werden und diese ersten Hefte sind durchaus ein solides Fundament auf das man aufbauen kann.

Die Zeichnungen sind nicht unbedingt was man von Mike Huddleston gewohnt ist. Jedenfalls nicht gerade typisch für ihn wenn sie mit den anderen Sachen Vergleiche, die ich von ihm kenne. Während der Szenen im Lager ist sein Artwork sehr stimmig und Am Ende gibt es eine Szene in der die Toten im Leichenhaus wieder aufstehen, die aber zum Teil schon autopsiert wurden. Wodurch sie natürlich teilweise extrem entstellt sind. Leider bekommt man im Innenteil nicht die großartige Optik geboten die man durch die tollen Cover erwarten könnte. Zudem ist die Kolorierung von Dan Jackson in bunten Patelltönen gehalten, wie es auch andere Horrortitel bei Dark Horse sind. Hier wirkt es nur manchmal stimmungsvoll und Stil sicher, öfter aber auch einfach mal zu bunt. Ein paar der Seiten können jedoch mit einer echt guten Farbpalette glänzen, nur leider ist dies nicht der Regelfall.

Wer also keinen allzu gewöhnlichen und eher deftigen Vampircomic lesen möchte, der kann sein Glück mit the Strain versuchen. Es darf gerne noch etwas besser werden im nächsten Trade, schlecht sind die ersten sechs Ausgaben allerdings absolut nicht.

6,8 von 10 Rockstars mit Schrumpelpimmeln