Mordlust (1973) [cmv-Laservision]
Zwei Jahre lang saß Terry Lambert (John Savage) im Jugendknast, nachdem er von seinen Freunden dazu gezwungen wurde Tina (Sue Bernard) mit ihnen gemeinsam zu vergewaltigen. Jetzt ist er wieder daheim an Mutter Thelmas (Ann Sothern) Brust, was man ruhig wörtlich nehmen kann. Die beide haben nämlich mehr als zweifelhaftes Verhältnis, das weit über das von Mutter und Sohn und nur selten über die Bettkante hinaus geht. Sie ist von Beruf Landlord und ihre neueste Mieterin, das Fotomodell Lori (Cindy Williams), macht Terry schöne Augen, was in ihm eine immer größer werdende Mordlust entfacht. Und da wäre noch Louise. Die Mittdreißigerin von nebenan lebt immer noch bei ihrem Vater und hat eine öde Festanstellung in einer Bibliothek. Im Gegensatz zu Lori, weiß sie aber was Terry getan hat. Gerade das macht ihn aber für sie so reizvoll, denn in ihr wächst immer mehr der Wunsch von Terry gewaltvoll genommen zu werden.
Bei “Mordlust“ oder “The Killing Kind” tut Curtis Harrington (Voyage to the Prehistoric Planet) so manchen moralischen Abgrund auf. Leider bleibt es dann auch schon dabei. Denn zwar handelt es sich um diesen beiweilen recht trashigen Streifen um einen leicht mutiges Werk, doch zu mehr als hier und da mit teilweise sehr fraglichen Mitteln zu schocken ist der Film nicht in der Lage. Dies beginnt bei der “erzwungenen” Vergewaltigung mit der alles ins rollen gebracht wird, über Terrys sexuelles Verhältnis zu seiner Mutter, bis hin zu Frauen mit Vergewaltigungsfantasien, einer gequälten Katze und einer umgebrachten Ratte.
Mitunter wird dann schon mal eine nur wenig subtile Traumsequenz eingestreut, die etwas Tiefe reinbringen soll. Subtext ist ansatzweise sicherlich vorhanden, genauso wie das Potenzial etwas wirklich aufwühlendes aus der ganzen Geschichte zu basteln, aber dafür hätte man einen ernsthaften Film machen müssen und sich nicht wie hier immer mehr in Exploitation verlieren. Auf diese Weise reicht der Film jedenfalls nicht für mehr als ein, zwei etwas fragwürdige und im Bezug auf die Tiere auch vollkommen dumme Momente die etwas schocken können. Da wäre eigentlich noch mehr drin gewesen.
Sieht man mal von den inhaltlich gewagten Momenten ab, ist der Film eigentlich recht harmlos. Viel Nacktheit ist nicht zu verzeichnen und auch wirklich blutig ist das Ganze nicht. Was die Sache dann so abstoßend wirken lässt ist vielmehr die billige Machart, die alles schmieriger und schmutziger wirken lässt. Handwerklich ist es nichts besonderes aber zumindest ganz unterhaltsam inszeniert. Man langweilt sich jedenfalls nie zu sehr. Dafür kann man aber auch John Savage dankbar sein, der eigentlich jede Szene stehlen kann. Aber Ann Sothern als seine Mutter ist für sich alleine super, aber erst gemeinsam sind die beiden klasse. Ansonsten sind die Darsteller eher mörks, passt aber schon. Ihre Rollen geben dann auch nicht genug her um mehr draus zu machen. Für den sleaze Fan sicherlich einen Blick wert, ansonsten bleibt hier aber nichts wirklich hängen.
Das Bild ist ein wenig blass, ansonsten aber gut und auch die deutsche Synchro kann sich hören lassen. Dabei ist der Ton leider etwas verrauscht, aber der O-Ton ist auch auf der Scheibe zu finden. Bonusmaterial gibt es leider keines, dafür aber noch ein paar Trailer zu cmv Veröffentlichungen wie “Rush 2”, “Return of the Moonwalker”, “Black Zombies”, “Die Leichenfabrik des Dr. Frankenstein” und “Rawhead Rex”.
5 von 10 gewürgte Muttis