True Crime (2010) [Paragon Movies]
Nach einer nicht unbedingt perfekten Kindheit, saß Chance (Brian Presley) fünf Jahre wegen Drogendealereien im Kittchen. Weil ihr aber einen schwarzen Gefängniswächter (Jesse D. Goins) vor einem Mitglieder der arischen Knastgang verteidigt und ihm somit das Leben gerettet hat, kommt er fünf Jahre früher wieder heraus. Gefällt den Knastariern natürlich nicht unbedingt, deren Anführer Liam (Ed Harris) sein Vater ist, der in den Knast wanderte als Chance noch ein Kind war. Liam hat vor einigen Jahren den Vater von Beat (Chad Lindberg) totgeschlagen, der Chances bester Kindheitsfreund war und ständig von seinem Vater verprügelt wurde. Was Chance noch nicht weiß, ist dass er seine damalige Freundin kurz vor seinem Knast Aufenthalt geschwängert hatte und somit jetzt einen 5-jährigen Sohn Namens August (Keegan Thomas). Sobald er bei ihr ankommt haut sie ab und lässt ihn mit dem jungen allein. Bald darauf lernt er aber die hübsche Pearl (Taraji P. Henson) kennen und es sieht so aus, als ob er seine kriminelle Zeit hinter sich lassen könnte. Die Schergen seines Vaters wollen es aber nicht so kommen lassen.
Ash Adams hatte einiges vor mit seinem Crime Drama “Once Fallen”. Vielleicht ein wenig zu viel. Er selbst ist Regisseur, Autor und spielt auch noch den homosexuellen Polizisten Rath. Gerade dieser Polizist ist eines der großen Probleme des Films. Er gehört nämlich zu einem von vielen Subplots, zu dem auch noch weitere kommen, wie Gangrivalitäten im Knast, eine neue Liebe für Chance, die Wiedervereinigung mit seiner fast blinden Tante, deren Beziehung zu ihrer lesbischen Nachbarin im Rollstuhl, illegale Untergrundkämpfe und so weiter. Vieles soll einfach dazu dienen den Nebenfiguren mehr tiefe zu geben, überlädt den Film gleichzeitig aber maßlos. Damit wird von vielen wichtigen Punkten abgelenkt und der Fokus auf die Falschen Elemente gelegt.
Hätte man die Geschichte um ein paar der Elemente und Nebenplots erleichtert und vielleicht sogar ein paar unwichtige Charaktere ganz rausgenommen, wäre das Ergebnis sicherlich effektiver gewesen. So bleiben ein paar Emotionale Höheüunkte, aber ein insgesamt doch eher lasches Werk. Nimmt man zum Beispiel das großartig gespielte und packend inszenierte Intro und vergleicht es mit dem Rest des Films, dann wird klar wie viel Potential verschenkt wird. Vielleicht hätte man die Spielzeit aber auch auf zwei Stunden erhöhen müssen damit alles so funktioniert, wie es hier gedacht war. Wobei ich nicht glaube, dass dafür genug Substanz vorhanden wäre.
Während es bei der Handlung vor allem zu beginn und im Finale Probleme gibt, da man zuerst nur schwer in die Handlung hineinfindet und zum Schluss die einzelnen Fäden nur langsam verwoben werden, kann man Adams zu seinem Casting Glück nur gratulieren. Da wäre zum Beispiel Ed Harris, der verdammt gut spielt. Peter Weller (RoboCop) erweist sich auch ein weiteres mal als charismatischer und wandelbarer Darsteller. Andererseits hat er neben solchen alten Stars und neuen Sternchen wie Taraji P. Henson nur wenige wirklich auffallend gute Darsteller zu bieten. Insgesamt ist der Film aber doch meist solide gespielt und die Darsteller glaubhaft. Zumindest wenn man von den Kinderdarstellern absieht. Da Möchte man aber nicht allzu sehr meckern.
“Once Fallen” ist in Momenten ein ganz ordentlich geschriebenes Milieudrama. Dann aber teilweise auch wieder viel zu sehr, mit im Grunde nicht wichtigen Subplots vollgestopft, was wiederum die Handlung dazu bringt im verlauf immer mehr aus zu fransen. Schlecht war es dann wiederum aber auch nicht und handwerklich durchaus eine solide Sache. Für den einen oder anderen also vielleicht doch einen Blick wert.
Als Bonus bekommt ihr einen Audiokommentar des Regisseurs und zwei Originaltrailer zum Film, sowie eine Trailershow mit Titeln wie “War Birds”, “Imperium der Elfen”, “The Kung Fu Master” und “The Dead Outside”.
5,6 von 10 Misfits Poster, mit denen was nicht stimmt