Als der junge Brian Epstein 1961 eine junge Band namens „The Beatles“ zum ersten Mal im Liverpooler Cavern Club sieht, wird ihm sofort klar, dass sie dazu bestimmt sind an die Spitze der Musikwelt zu gelangen. Und er derjenige ist, der ihnen zum Weltruhm verhelfen soll.
Relativ schnell wird ihm klar, dass das nicht so einfach werden wird, hat er doch noch keine Erfahrungen darin, eine Band zu managen. Allerdings hat ihn der Ehrgeiz gepackt und der unerschütterliche Glaube an die musikalischen Fähigkeiten der Gruppe tragen schon bald erste Früchte. Der richtige Stress beginnt dann aber erst und neben zahlreichen Auftritten, zähen Verhandlungen und unglücklichen Liebschaften gerät Brian Tablettensucht nach und nach außer Kontrolle
Über viele Leute wurde in den letzten Jahrzehnten gesagt,
dass sie der fünfte Beatle gewesen wären. Letzten Endes ist es aber schwierig
zu sagen, wem dieser Ehrentitel denn nun gebührt. Stuart Sutcliffe, dem
eigentlichen fünften Bandmitglied, der vor dem großen Durchbruch die Band
verlassen hatte, um in Hamburg zu leben? Oder doch George Martin, dem
Hausproduzenten der Beatles, der mit ihnen jahrelang zusammenarbeitete, ihnen
ihren unverwechselbaren Sound bescherte und mit ihren letzten Alben
Aufnahmetechnik und Soundgestaltung revolutionierte? Oder eben doch jenem
unscheinbaren, junge Mann, dessen Vater eines der größten Plattengeschäfte
Liverpools besaß und dessen Einsatz für seine Schützlinge bis zur Gefährdung
der eigenen Gesundheit keine Grenzen kannte?
Darüber können sich gerne Musikhistoriker noch zig weitere Jahrzehnte streiten. Klar ist jedoch, dass die Karriere der Beatles ohne Brian Epstein vielleicht ganz andere Wege gegangen wäre.
Darüber können sich gerne Musikhistoriker noch zig weitere Jahrzehnte streiten. Klar ist jedoch, dass die Karriere der Beatles ohne Brian Epstein vielleicht ganz andere Wege gegangen wäre.
Vivek J. Tiwary zollt dem Mann im Hintergrund nun mit „Der
fünfte Beatle“ den verdienten Tribut.
Dabei bleibt er aber immer darauf bedacht, Epstein und seine Geschichte von menschlicher Seite zu beleuchten und nicht nur historische Daten und Fakten aneinander zu reihen. Dass da natürlich die Genauigkeit ein wenig auf der Strecke bleibt ist klar, wer das aber haben möchte, greift vielleicht lieber zu einer der zahlreichen Beatles Biographien.
Hier geht es um Brian und die Beatles sind im besten Falle Nebenfiguren, denen zwar ein wenig Raum gegeben wird, aber auch nur so viel, um zu zeigen was Brian an ihnen so faszinierend findet und wie ernst es ihm mit dieser Band ist.
Für Tiwary ist der Comic eine Herzensangelegenheit, die er durch viele Gespräche mit ehemaligen Weggefährten Epsteins in die Tat umsetzen konnte.
Das erfüllt den ganzen Band mit einer Wärme, die nur wenige Biographien aufweisen können.
Aber wie Eingangs erwähnt handelt es sich hierbei nun nicht um eine Biographie im eigentlichen Sinne. Vielmehr ist es ein Liebesbrief zurück in die Vergangenheit, auf den Schreibtisch Brian Epsteins, adressiert an eben diesen jungen Mann.
Tawary will uns Teil haben lassen und uns zeigen, wie aufopferungsvoll Brians Arbeit war. Jedoch nicht ohne die knallharten Geschäftsverhandlungen zu verschweigen.
Im Mittelpunkt bleibt aber immer Epstein, der als Homosexueller jüdischer Herkunft, immer Zielscheibe für verschiedene Angriffe war.
Dabei bleibt er aber immer darauf bedacht, Epstein und seine Geschichte von menschlicher Seite zu beleuchten und nicht nur historische Daten und Fakten aneinander zu reihen. Dass da natürlich die Genauigkeit ein wenig auf der Strecke bleibt ist klar, wer das aber haben möchte, greift vielleicht lieber zu einer der zahlreichen Beatles Biographien.
Hier geht es um Brian und die Beatles sind im besten Falle Nebenfiguren, denen zwar ein wenig Raum gegeben wird, aber auch nur so viel, um zu zeigen was Brian an ihnen so faszinierend findet und wie ernst es ihm mit dieser Band ist.
Für Tiwary ist der Comic eine Herzensangelegenheit, die er durch viele Gespräche mit ehemaligen Weggefährten Epsteins in die Tat umsetzen konnte.
Das erfüllt den ganzen Band mit einer Wärme, die nur wenige Biographien aufweisen können.
Aber wie Eingangs erwähnt handelt es sich hierbei nun nicht um eine Biographie im eigentlichen Sinne. Vielmehr ist es ein Liebesbrief zurück in die Vergangenheit, auf den Schreibtisch Brian Epsteins, adressiert an eben diesen jungen Mann.
Tawary will uns Teil haben lassen und uns zeigen, wie aufopferungsvoll Brians Arbeit war. Jedoch nicht ohne die knallharten Geschäftsverhandlungen zu verschweigen.
Im Mittelpunkt bleibt aber immer Epstein, der als Homosexueller jüdischer Herkunft, immer Zielscheibe für verschiedene Angriffe war.
Das ist schon alles sehr mitreißend und schafft es auf verschiedene
Weise den Leser zu berühren, ist aber nicht ganz ohne Fehler. Denn viel zu oft
unterliegt Tawary der Versuchung zu romantisieren oder auch auf plumpe Weise zu
übertreiben. Wie beispielsweise in der Darstellung von Elvis‘ Manager Colonel
Parker. Möglich, dass der Typ n Arsch war, davon hab ich nicht so die Ahnung,
aber die erwähnte Darstellung ist so überspitzt, dass es einem schon ein wenig
auf die Nerven geht, ebenso wie die Darstellung von Ed Sullivan. Alles ist
letztlich darauf ausgelegt Brian Epstein als traurigen Helden darzustellen, was
mitunter sehr anstrengend sein kann.
Demgegenüber steht aber Brians Homosexualität, die zum Zeitpunkt der Handlung in England noch unter Strafe stand, ebenso wie seine jüdische Herkunft, die den einen oder anderen zu antisemitischen Äußerungen hinreißen lässt. In diesen Punkten wird Brian als sehr verletzlich dargestellt und auch als jemand, der zuweilen sein eigentliches Ich verleugnet, was wiederum dazu führt ein recht zwiespältiges Bild dieses Mannes abzugeben. Was ihn allerdings nur noch menschlicher macht.
Tiwarys writing ist gut, aber wie oben nachzulesen nicht frei von Fehlern, was das Lesevergnügen zu manchem Zeitpunkt schwächen kann.
Demgegenüber steht aber Brians Homosexualität, die zum Zeitpunkt der Handlung in England noch unter Strafe stand, ebenso wie seine jüdische Herkunft, die den einen oder anderen zu antisemitischen Äußerungen hinreißen lässt. In diesen Punkten wird Brian als sehr verletzlich dargestellt und auch als jemand, der zuweilen sein eigentliches Ich verleugnet, was wiederum dazu führt ein recht zwiespältiges Bild dieses Mannes abzugeben. Was ihn allerdings nur noch menschlicher macht.
Tiwarys writing ist gut, aber wie oben nachzulesen nicht frei von Fehlern, was das Lesevergnügen zu manchem Zeitpunkt schwächen kann.
Weitaus freier von Fehler gestaltet sich das Artwork von
Andrew C. Robinson in Zusammenarbeit mit Kyle Baker.
Der Stil ist eine Mischung aus karikaturhaften Überspitzungen mit einer großen Portion Realismus und passt sich perfekt der Geschichte an. Die Seiten sind fast Ausnahmslos wunderschön gestaltet und können auf ganzer Linie überzeugen.
Auch die Farbgebung ist Atemberaubend geworden und bringt zusätzlich noch etwas mehr Realismus in den Band.
Der Stil ist eine Mischung aus karikaturhaften Überspitzungen mit einer großen Portion Realismus und passt sich perfekt der Geschichte an. Die Seiten sind fast Ausnahmslos wunderschön gestaltet und können auf ganzer Linie überzeugen.
Auch die Farbgebung ist Atemberaubend geworden und bringt zusätzlich noch etwas mehr Realismus in den Band.
Panini bringt den Comic in einem schönen Hardcover mitsamt
Nachwort von Tiwary und mit von Robinson kommentierten Skizzen im Anhang. Eine
wirklich sehr schöne Veröffentlichung.
Fans der Beatles und deren Geschichte können hier beherzt
zugreifen, sofern sie sich damit arrangieren können, dass nicht alle Fakten bis
ins Detail stimmen. Auch für Menschen die ganz allgemein an Musik und jüngerer Musikhistorie
interessiert sind, dürften mit diesem Band sehr zufrieden.
Tja und selbst wenn man mit Musik nichts am Hut hat, vermag der Comic einem die Liebe und Bewunderung für diesen Mann, eindrucksvoll näher zu bringen.
Tja und selbst wenn man mit Musik nichts am Hut hat, vermag der Comic einem die Liebe und Bewunderung für diesen Mann, eindrucksvoll näher zu bringen.
8,5 von 10 Matadoren