Kara Murat - Der Heilige Krieg (1973) [Intergroove]
Als sie noch Kinder waren, mussten Karamurat (Cüneyt Arkin) und sein Zwillingsbruder Mehmet (Cüneyt Arkin) mit ansehen wie ihr Vater von hinterlistigen Kreuzrittern gemeuchelt wurde. Wie es sich für gute Christen gehört wollen sie natürlich den Sultan zu Fall bringen und eigene Machthaber einsetzen. Während Karamurat damals aber fliehen konnte, wurde Mehmet entführt und mit dem Namen “Marco” ausgestattet von Kreuzrittern aufgezogen. Während Karamurat einige Jahre später an nichts anderes als Rache denken kann, versucht Marco alles um den Glauben “seines” Volkes zu verbreiten und dessen Macht auszuweiten.
Cüneyt Arkin, in dem türkischen Dorf Karaçay geboren als Fahrettin Cüreklibatır. Sohn zweier Krim Auswanderer und im Rest der Welt meist als Steve oder George Arkin bekannt. Der studierte und zweitweise auch praktizierende Mediziner ist einer der großen Actiondarsteller der Türkei. Zum Kultdarsteller wurde er vor allem durch seine Hauptrolle in “Turkish Star Wars”, für den er im übrigen auch das Drehbuch schreiben konnte. Darüber hinaus war er aber auch der glorreiche Held in vielen türkischen Legendenverfilmungen und unter anderem natürlich auch der schillernde Held der Karamurat Reihe.
Im ersten Karamurat Filmchen ist er gleich in einer Doppelrolle zu sehen, da er nicht nur Murat, sondern auch dessen Zwillingsbruder Mehmet spielt. Murat will Rache für seinen Vater, Mehmet will mehr Macht fürs Christentum. Dabei kommt es natürlich zu einem Interessenkonflikt zwischen den Brüdern. Dieser entlädt sich in einigen Beulereien und da die beiden sich auch noch so ähnlich sehen, schließlich werden sie ja vom selben Darsteller gespielt, kommt es bald zu Verwechslungen und finsteren Komplotten. Dabei kann der erste Teil der Karamurat Chroniken weder durch einen gänzlich nachvollziehbaren Plot, noch durch eine vernünftige Erzählart glänzen. Hat man beides auch gar nicht erwartet. Leider ergibt am Ende so wenig Sinn, dass es doch etwas anstrengend wird. Auf dauer öden die immer selben Zirkusnummern auch an und der Film verliert sich in seinem Blödsinn.
Ulkige Momente gibt es aber zu Hauf, auch wenn man sich zwischenzeitlich immer wieder selbst bespaßen muss. Cüneyt Arkins Charme und seiner lustigen Art zu hüpfen, Flitzebogen zu schießen und Feinden das Maul zu stopfen, ist es zu verdanken, dass aus diesem türkischen Müllfilmchen doch noch ein kleiner Partykracher werden konnte, der zurecht sein kultisches Gefolge hat. Handwerklich ist das Ganze totaler Dreck, vor allem der Mann im Schneideraum war sicherlich nicht mehr ganz nüchtern. Auch der Soundtrack hat es verdient veralbert zu werden, dafür kann die gute und nicht zu alberne deutsche noch ein paar Meter gut machen.
Der Film ist in sehr schlechter Bild und Ton Qualität über Intergroove erschienen. Dort ist er im Bonusmaterial von “Kara Murat - Der Rächer Anatoliens” zu finden. Leider fehlt auch der O-Ton bei beiden Streifen und der deutsche Ton ist nur in einer verrauschten Mono Variante zu haben. Wenigstens hat man an ein Wendecover gedacht und auch eine Bildergalerie für beide Filme ist vorhanden. Dafür gibt es aber nur für den anderen Film eine Kapitel Anwahl. Ist letztlich aber alles wursch, da die paar Nerds sich eh ein drittes Ei freuen werden, die die Filme schon immer auf DVD haben wollten.
5 von 10 Pferde als Schutzschilde