The Shooter (1995) [Ascot Elite]
In New York wird der kubanische Botschafter ermordet. Die Schuld dafür vermutet man bei der französischen Terroristin Simone Rosset (Maruschka Detmers). Als nächstes vermutet man sie in Prag anzutreffen, wo es ein treffen vieler Nationen geben wird, darunter auch Botschafter Kubas. Um weiteres Unglück zu unterbinden und die Terroristin dingfest zu machen setzt man den US-Marshall Michael Dane (Dolph Lundgren) auf sie an, der sich sogleich auf den Weg nach Prag macht. Schon bald liefern die beiden sich eine wilde Verfolgungsjagd quer durch Europa, bei der Michi sich in Moni verguckt. Trifft sich aber ganz gut, denn nebenbei deckt er auch noch eine miese Verschwörung auf, in die auch Typen aus der US-Führungsriege involviert sind.
”The Shooter” ist einer dieser vielen mittelmäßigen Actionfilmen der Neunziger. Mit einem Budget von sieben Millionen kann man hier schon ein wenig auf die Beine stellen und die Szenerie ist teilweise schon sehr hübsch eingefangen. Manchmal macht man uns Prag für Paris vor, aber auch wenn man zugibt das es sich um Prag handelt sieht es dufte aus. Am besten hat mir eine Actionszene auf einem Zug gefallen, vor allem da es echt war und man so was heute nur noch mit Computern machen würde und weil das mitunter etwas ungeschickte Directing von Ted Kotcheff (Rambo) dazu beiträgt alles etwas realer aussehen zu lassen. Aber auch ansonsten ist vor allem die Gewaltdarstellung nicht harmlos, aber nie übertrieben, was sie für mich noch eindrucksvoller macht, da es nie cartoonartig rüberkommt. Abgesehen vielleicht von der einen Armverletzung des guten Dolphs. Ein paar unfreiwillig komische Szenen sind jedenfalls auch vorhanden. Gerade die Badeszene kann eigentlich niemand ernst nehmen. Genauso wie die alberne Frisur unseres Heldens und der Fakt, dass gerade jemand der so aussieht fast den halben Film über ein Franz Kafka Fanshirt an hat. Übel geil, ey!
Es gibt auch noch einen Directors Cut. Der ist gute 15 Minuten länger als die gängige US-Version, die man zu Gute des Flusses gekürzt hat. Wirklich gebraucht hätte ich diese Viertelstunde irgendwie nicht unbedingt. Die Story bleibt so oder so hauchdünn. Andererseits ist der Film auch mit 15 Minuten weniger Handlung keine Spannungsgranate. Dolph Lundgren (Battle of the Damned) gibt sich schon Mühe und ist eigentlich aushaltbar. Er bekommt aber auch nicht viel wo er sich als Kämpfer beweisen könnte. Maruschka Detmers ist eigentlich nur dabei um mal kurz blank zu ziehen und darf ansonsten nicht so viel machen, wobei sie eigentlich recht talentiert ist und dabei wirkt sie gerade durch die deutsche Synchronisation durch Franziska Pigulla (John Sinclair) cool und sympathisch. Erwähnenswert ist noch John Ashton, der dicke aus der “Beverly Hills Cop” Trilogie. Die anderen haben entweder nur einen Miniauftritt oder sind einfach nicht der Rede wert. Dabei sind noch ein paar bekanntere Darsteller darunter, die aber nicht weiter in Erinnerung bleiben können.
Kein guter Actionfilm, ich habe mich aber auch nicht wirklich gelangweilt und das obwohl die meiste Zeit über nicht wirklich was passiert. Ein paar hübsche Sequenzen sind dennoch darunter und ein bisschen Blut gibt es ja schließlich auch zu sehen. Also ein recht vernünftiger mittelmäßiger Lundgren.
Über Ascot Elite ist der Film jetzt noch einmal in einer 2 Discs umfassenden "Sylvester Stallone vs. Dolph Lundgren Collection" erschienen. Darin befinden sich neben diesem Film hier noch "Escape - Die Flucht", "Frankensteins Todesrennen" und "Nighthawks". O-Ton und Bonusmaterial gibt es natürlich keines.
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