Nick (Jim Broadbent) und Meg (Lindsay Duncan) fahren übers Wochenende nach Paris. Die Metropole für Verliebte und Kunstschaffende aus aller Welt. Hierhin führte sie vor nunmehr 30 Jahren auch ihre Hochzeitsreise. Nachdem die Kinder aus dem Haus sind, könnte ihre Ehe neuen Schwung vertragen.
Die Erwartungen an die verspäteten Flitterwochen in der Stadt der Liebe sind daher hoch. Doch die Reise verläuft anders als geplant, denn nach so vielen Jahren des gemeinsamen Zusammenlebens, dem Leiden und Bemitleiden der Schwächen des Anderen, sind beide müde geworden. Sind scheinen ihrem monotonen Alltag überdrüssig zu sein und zu allem Überfluss taucht auch noch ein alter Bekannter (Jeff Goldblum) auf, der ihr Leben völlig auf den Kopf stellt.
Der neue Film von Roger Michell, welcher bereits 1999 mit dem romantischen Drama „Notting Hill“ auf sich aufmerksam macht, versucht sich erneut am universellen Motiv der Liebe. Dieses Mal aber aus einer anderen Perspektive. Wo die meisten modernen Romanzen vom Aufkeimen der ersten Liebe handeln, richtet Michell in „Le Weekend“ den Blick der Zuschauer auf das Ende eines langen Beziehungslebens. Das Ehepaar Nick und Meg stehen dabei exemplarisch zum Einen für das Ideal der „ewigen“ Liebe und sind doch zum Anderen ihr Gegenentwurf, denn sie sind keineswegs überglücklich. Der Film verdeutlicht dies mit teils humorvollen Schlagabtäuschen zwischen den beiden ganz nach dem Motto „wie ein altes Ehepaar“, bietet aber ebenso sehr ruhige, persönliche und auch traurige Momente. Dadurch bricht er mit hollywoodesken Beziehungsbildern, bleibt aber warmherzig und hoffnungsvoll. Dazu trägt auch die großartige schauspielerische Leistung beider Hauptdarsteller bei, die über weite Strecken sehr persönlich mit einander agieren müssen, wobei es ihnen gelingt durch Kleinigkeiten, wie einen Blick, eine Geste oder eine subtil erscheinende Handlung den Ton des Filmes zu unterstreichen.
Le Weekend – ist eine Romanze, die bemerkenswert ehrlich auf die Beziehungsprobleme im Herbst des Lebens eingeht und ihre Höhen und Tiefen deutlich hervorhebt. Dabei findet er eine gute Balance zwischen charmanter Leichtgängig- und authentischer Traurigkeit.