Mark Brandis: Raumkadett - 2 - Verloren im All (Folgenreich)
Endlich ist es soweit! Mark Brandis (Daniel Claus) hat lange daraufhin gefiebert und alles dafür getan und jetzt darf er wirklich zur Raumfahrtsschule und wird zum Raumkadetten ausgebildet. Bedeutet natürlich erstmal viel, viel büffeln. In der Schule angekommen staunen die jungen Raumanwärter nicht schlecht. Anstatt trockener Theorie beschäftigen sie sich sofort mit der Praxis. Noch bevor sie zu Hause bescheid sagen können, dass sie in der Schule angekommen sind brechen sie schon ins All auf. Was als eine fabelhafte Erfahrung und großes Abenteuer beginnt, wird schnell zum Albtraum. Ein unbekanntes Wesen oder ungeklärtes Unglück ereilt ihr Raumschiff, wodurch fünf der Schüler vom Rest der Crew getrennt werden. Ohne zu wissen wie es den Erwachsenen an Bord geht kämpfen sie sich durch die Trümmer und müssen all ihr Können einsetzen um das Schiff wieder auf Kurs zu bringen und heil zur Erde zurückzukehren.
Bei seinem zweiten Auftritt geht der junge Mark Brandis also im All verloren. Schuld daran ist scheinbar ein galaktisches Monstrum. Jedenfalls war kurz vor dem Unglück ein unheimliches Gebrüll zu hören. Durchaus eine spannende Folge, deren Unterhaltungswert nur ein wenig durch die sehr offensichtliche Wendung getrübt wird, die sich von Beginn an zu stark ankündigt. Abgesehen davon ist der Raumkadett ein leichtfüßiges Hörspiel. Eine Art Mark Brandis Light wenn man so will. Das Jugend Spin-Off von Mark Brandis enthält so gut wie alle Qualitätsmerkmale des großen Bruders, nur ohne den etwas schwermütigen politischen Anteil. Stattdessen gibt es ein wenig Coming-of-Age mit Science-Fiction gepaart auf die Ohren. Eine ernsthaftere Version von Jan Tanner also. Da fällt mir erst einmal auf, wie wichtig eigentlich eine Reihe ist die auch junge Hörer wieder an Science-Fiction heranführt. Daher würde ich diese Minireihe nicht nur Mark Brandis Hörern empfehlen, sondern auch jungen Science-Fiction Hörern im Teenager Alter könnte man mal eine Folge zustecken. Schaden kann es jedenfalls nicht.
Über die Technische Seite muss man nicht viele Worte verlieren. Die Macher wissen was sie tun und darin sind sie ziemlich routiniert. Auch die musikalische Untermalung passt wieder besser zum Geschehen als noch in der ersten Episode. Ansonsten klingt das Teil wie Science-Fiction klingen sollte und zwar ernste Sciene-Fiction ohne Weltraum Opern Lasergeräusche oder andere ähnliche Albernheiten. Nicht, dass ich etwas gegen so was hätte, hier wäre es nur völlig fehl am Platz.
Die Sprecher absolvieren ihren Dienst am Hörer gewissenhaft. Daniel Claus gefällt mir mittlerweile richtig gut. Joanna Praml hinterlässt einen guten Eindruck, genauso wie Leyla Rohrbeck und Sebastian Kluckert. Teilweise wirken die jüngeren Sprecher noch nicht 100% sicher in ihrer Aufgabe, was allerdings voll gut passt. Schließlich spielen sie junge Menschen, die in eine völlig neue Situation geworfen werden und sofort um ihr Überleben kämpfen müssen. Da zittert die Stimme schon mal.
Gekonnt umgesetzte Hörspielkunst. Wem die Handlung der regulären Brandis Folgen zu überladen ist, wer mit dem politischen Teil nichts anfangen kann (der zwar auch hier vorhanden ist, aber nicht annähernd so massiv) oder einfach nur ein Science-Fiction Jugendhörspiel sucht, wovon es nun mal nicht so viele gibt, hört rein. Wer aber bisher noch nicht durch Mark Brandis zum Sci-Fi Genre bekehrt werden konnte, wird wohl auch jetzt nicht seine Meinung dazu ändern.
8 von 10 vermeintliche Weltraumgeier