Teufelskicker - 50 - Ballzauber! (Europa)
Bei einem Frühstücksflocken-Gewinnspiel hat Trainer Norbert (Oliver Rohrbeck) eine Reise nach Brasilien gewonnen. Schön für ihn, aber nicht sonderlich toll für die Teufelskicker. Die müssen nämlich erstmal ohne Trainer auskommen. Wenigstens ist Rebekka (Laura M. Ketzer) noch da, die ja seit geraumer Zeit als Co-Trainerin an Bord ist. Als sie aber für ein Seminar die Stadt verlassen muss, ist Blau-Gelb auf sich allein gestellt. Doch dann taucht ein angeblicher Reporter (Nils Rieke) auf, der Zwietracht unter den Teammitgliedern säht. Der neue Platzwart Schorschi (Gerhart Hinze) will die Stimmung mit Voodoopuppen retten, aber ob das wirklich die richtige Idee ist? Währendessen verschwindet Jackie (Linda Fölster) während eines schlimmen Unwetters und muss dringend gerettet werden. Zu alldem kommt noch hinzu, dass das Finale des Stadtpokals ansteht, indem die Kicker gegen ihre Erzrivalen vom VfB antreten müssen. Dabei wird es dieses Jahr richtig spannend, denn statt eines normalen Finale, wird ein Beach Soccer Spiel arrangiert.
Den Teufelskickern alles gute zur 50. Jubiläumsfolge. Und da diese wichtige Etappe mit der Fußi WM in Brasilien zusammentrifft, ist es nicht allzu abwegig eine XXL-Episode zu veröffentlichen. Zum Glück gibt es nicht zu viel WM-Gelöt, denn abgesehen davon, dass mich die Weltmeisterschaft nicht interessiert und vor allem der, damit einhergehende Nationalismus sehr erschreckt, sind die Umstände unter denen das Turnier in Brasilien im Vorfeld vom Staat durchgeprügelt wurde extrem daneben. Ein freundliches Messen verschiedener Teams sieht sicherlich anders aus.
Die WM bleibt allerdings eine Randnotiz dieser Folge, die mit einer Spielzeit von gut über zwei Stunden zu Buche schlägt. Ganz schön heftig und leider nicht wirklich gerechtfertigt. Man merkt schon, dass in diese Episode sehr viel mehr Arbeit und Energie als in die normalen gesteckt wurde. Aufgrund der am Ende doch unerträglich langen Laufzeit nervt die Folge dann aber trotzdem und ist auf der selben Höhe wie die anderen Folgen. Aus Norberts Urlaub und dem Chaos im Team die dadurch entsteht hätte man eine einzelne Episode machen können, genauso wie aus dem Voodookram und den weiteren Subplots. Dann hätte man am Ende vielleicht zwei Folgen gehabt, die Aufgrund von Voodoo und dem vollkommen gegen alle Ligaregeln ausgetragenen Finale absolut keinen Sinn ergeben und auch dann hätten die Folgen nicht zu lang sein dürfen. So bekommen wir jetzt aber einen planlosen Wust aus vielen Episoden, allesamt Ideen, die nicht zu Ende gedacht wurden.
Neben vielen Logiklücken stört das Tempo, das nicht vorhanden ist. Schuld daran sind zu viele nebenher laufende Randhandlungen, die zum Teil total uninteressant sind oder nicht zur Serie passen wollen. Die teilweise eingefügten Erzähleranteile von Oliver Rohrbeck lassen die Folge wirken, als wäre sie für sehr junge Hörer aufgenommen und auch der eigentliche Fußball Teil ist verblüffend gering. Nur am Ende darf Ulli Potofski ein paar Minuten beim Soccer Finale kommentieren. Die teilweise noch recht jungen und nicht zu erfahrenen Sprecher machen ihre Sache eigentlich ganz gut und auch ansonsten ist die Jubiläumsausgabe technisch ein wenig besser als die meisten normalen, was wirklich besonderes ist diese Folge aber nur wegen ihrer Spielzeit. Doof nur, dass die Länge am Ende die guten Seiten der Blau-Gelben immer mehr in den Hintergrund rücken lässt und stattdessen viel Zeit lässt in der man die schlechten Momente gründlich sezieren kann.