Fall Nummer 1.6.8. - Zum ersten Mal in der Geschichte des kleinen Detektivbüros nehmen die drei Fragezeichen an einem Geocaching-Wettbewerb teil und das sogar äußerst erfolgreich. Aus diesem Grund betraut die wohlhabende Dame, Mrs. Deborah Rodman, die Spürnasen mit den Ermittlungen zu einer mysteriösen Kunstraubserie.
Der Täter, auf Grund seines Aussehens nur als Skull bekannt, hinterlässt an jedem seiner Tatorte nur eine stehengebliebene Uhr und einige GPS-Koordinaten bzw. Rätseltexte die solche beinhalten. Auf Grund der guten Beziehungen ihrer Auftraggeberin zum Polizeipräsidenten erhalten die Fragezeichen, sehr zum Unmut von Inspektor Cotta, umfängliche Unterstützung der Polizei. Dank Einsicht in alle verfügbaren Akten und der besagten Rätsel, gibt es schnell erste Anhaltspunkte. Jedoch schlägt der Räuber erneut zu und alles konzentriert sich darauf ihn in die Enge zu treiben, aber die Jungen sind diesmal, ohne ihr Wissen, Teil eines größeren Schauspieles um hinter die wahre Natur der Raubzüge zu kommen. In jener feingesponnen Dramaturgie zeigt sich manch verdächtige und kriminelle Person, aber letzten Endes führt ein kleines Detail zur wahren Quelle des Unheils.
Mal was neues probieren. So könnte der marketinggerechte Slogan zum neusten Abenteuer der drei Fragezeichen lauten. Dabei beziehe ich mich nicht auf die Einbringung moderner Technologie, wie in diesem Fall GPS-Ortung, denn auch solche Versuche gingen in der Vergangenheit nicht immer gut, siehe das Hexenhandy. Nein, ich beziehe mich auf die gut strukturierte Geschichte und ihr gekonntes Brechen mit allzu bekannten Traditionen. Die Dynamik ergibt sich dabei aus dem neuartigen Zusammenspiel von Polizei und Detektei. Früher nur als kleine Störenfriede verrufen stützt sich Inspektor Cotta im Raubfall "Skull" auf die Zusammenarbeit mit den Jungermittlern. Informationen werden offen ausgetauscht, Befragungen durchgeführt und Strategien zum Vorgehen abgestimmt. Ein ungewohnt harmonisches Bild der Zusammenarbeit und zu gleich ein Bildnis dafür, wie viel besser alles mit etwas Kooperation laufen kann. Das Ganze ist Basis für einen guten Fall, der durch kluge Rätseldeduktion und spannungsgeladene Ereignisse getrieben, nicht all zu schnell verrät wer eigentlich die Bösen sind. Selbst der Polizeipräsident gerät hier durch eine alte Schwärmerei in den Kreis der Verdächtigen.
Die Vertonung ist wie jedes Mal gut gelungen und die bekannten Sprecher routiniert bei der Arbeit. Bemerkenswert und schön zu gleich fand ich die Gastsprecher zu denen neben Peter Weis auch Lutz Mackensy gehörte. Deren vertraute Stimmen ein wenig das Gefühl früher drei Fragezeichen Folgen vermittelten.
GPS Gangster ist entgegen des gewöhnungsbedürftigen Titels eine wirklich unterhaltsame und spannende Episode der drei Fragezeichen, die bewährten Rätselspaß mit neuen Erzählelementen verknüpft.