Ende (2012) [Pierrot le Fou]
Eine Truppe von neun alten Jugendfreunden trifft sich nach 20 Jahren in der Berghütte wieder, in dem sie schon damals immer ihre Feste feierten. Doch bei ihrem letzten treffen geschah vieles, worüber sie niemals sprachen und nun muss nach so vielen Jahren vieles aufgearbeitet werden. Dazu bleibt aber nicht wirklich Zeit. Plötzlich verschwindet einer der Männer und auf ein unerklärliches Leuchten am Himmel folgt ein totaler Stromausfall, der auch vor Motoren, Batterien und Akkus nicht halt macht. Außerdem scheinen sie die letzten Menschen zu sein, denn außer ihnen bevölkert kein Mensch mehr die Straßen. Auf der Suche nach der Wahrheit machen sie sich auf den beschwerlichen Weg in die nächste Stadt. Schon bald verschwinden noch mehr Leute aus der Truppe, der Grund dafür liegt aber weiterhin im Nebel.
David Monteagudos Roman “Fin” wurde hier von Jorge Torregrossa verfilmt. Mit Maribel Verdú (Pans Labyrinth), Daniel Grao (Julia's Eyes) und Clara Lago ist der Film passend besetzt und wird auch fast durchgehend von den meisten gut gespielt. Die Emotionen der Charaktere wechseln meist ohne Anlass und manchmal trotz Anlass nicht, wofür die Darsteller allerdings nichts können. Liegt viel mehr am Drehbuch, das sich wohl recht nahe an der Romanvorlage hält. Sowohl Buch als auch Film polarisieren ziemlich stark. Viele reden von einer tiefgründigen Story die zum nachdenken anregt, andere meckern vor allem wegen dem Ende. Ich gehöre zu den Meckerern (wer hätte es gedacht). Auf zu viel kann ich hier nicht eingehen ohne zu Spoilern und auch wenn ich “Ende” keinem empfehle, will ich trotzdem niemanden die Möglichkeit nehmen doch Spaß am Film zu haben. Daher nur vages Gezeter warum ich das Ende schlecht finde.
Das Problem ist für mich der pseudo-philosophische Schluss, der nicht zum denken anregt, sondern eher zum Pokratzen. Das Ende ist blöd, prätentiös und schrecklich kitschig. Egal was man sich danach noch selbst denkt, dadurch wächst der Film als Kunstwerk nicht weiter und bekommt keine neuen Nuancen. Schlimmer noch, dass der Weg dahin so langweilig ist. Bis zum Schluss tauchen immer wieder wilde Tiere auf, die gruselig sein sollen. Sind sie nie, genauso wie nichts in diesem Film, der neben Endzeit Mystery angeblich auch im Horrorgenre zuhause sein soll. Einiges wirkt sogar ziemlich lächerlich und nicht immer funktioniert es wie Szenen zusammengefügt wurden. Auch ansonsten hat das Drehbuch immense Probleme. Szenen fangen irgendwie an, hören dann genauso gefällig und zufällig wieder auf. Dazwischen Dialoge die sehr einfach gehalten sind und sich leider nie tiefer in die Charaktere einfühlen. Alles sehr unbefriedigend und sehr platt, während einem Anspruch und Vielschichtigkeit vorgetäuscht wird.
Man muss dem Film neben den fitten Schauspielern auch noch lassen, dass er optisch toll geraten ist. Die meisten Außenaufnahmen sind dazu in der Lage die spanische Landschaft toll in Szene zu setzen. Aber auch beides gemeinsam kann aus dem Film nicht mehr so viel rausholen. Potential wäre aber vorhanden gewesen, was die Sache noch ärgerlicher macht.
Die DVD von Pierrot le Fou verfügt über eine gute Bild und Ton Qualität, eine gute deutsche Synchro und als Bonus findet ihr auf dem Datenträger noch ein kleines Making Of.
4,4 von 10 Geier im Haus