Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung #26 - Wolverine: Origin (Hachette)
Enthält Wolverine: Origin #1-#6.
James Howlett, Logan, Wolverine und Weapon X. Sein langes leben spendierte dem, wohl bekanntesten X-Men nicht nur viele Namen, sondern auch viele Narben. Vieles ist bekannt aus seinen Kämpfen im zweiten Weltkrieg, seine Zeit in Japan, seinen Einsatz während des Vietnamkriegs bis hin zu dem Waffe X Programm, das ihm sein Adamantium Skelett verpasst hat. Was danach geschehen ist, ist uns alles bekannt. Eines Tages kämpfte er gegen den Hulk, kurz darauf wurde er Mitglied der Mutantenmännern. Doch was ist, wenn wir noch mehr in die Vergangenheit zurückgehen? Will man nämlich erfahren, was ihm noch vor dem zweiten Weltkrieg zugestoßen ist, werden die Informationen schon sehr viel dünner. Forscht man aber etwas nach, findet man heraus, dass Wolverines Geschichte viel früher begann und er nicht immer Logan hieß. Auch eine große Liebe hatte er schon einmal, doch auch damals waren seine Gefühle nicht weniger schmerzhaft als die seiner späteren Beziehungen.
Vermutlich gibt es keinen anderen Mainstream Comíchelden, dessen Vorgeschichte so rätselhaft und unentdeckt ist wie die von Wolverine. Es hat sogar mehrere Dekaden gedauert bis Marvel eine Geschichte brachte, die sich mit Wolverines früher Vergangenheit beschäftigt. Eigentlich wissen wir so gut wie alles über ihn ab dem zweiten Weltkrieg. Alles was in seinem langen Leben vorher geschah war bis zu dieser sechsteiligen Miniserie nicht bekannt. Einerseits war dieses Konzept ein Garant dafür unfassbar viele Ausgaben der Origin Comics zu verkaufen, zum anderen aber auch eine Chance alle Comicnerds wütend zu machen, falls Wolverines Origin dann doch nicht so cool wie verlangt ist.
Paul Jenkins schrieb die Geschichte nach einer Idee von Bill Jemas, Joe Quesada. Dabei ging er recht behutsam mit dem Charakter und seinen Geheimnissen um. Wieder mal, wie schon so oft in Logans Histrorie geht es diesmal vor allem um eine tragische Liebesgeschichte, um die sich alles andere dreht. Krasse Comicaction im bekannt Stil gibt es dafür weniger, stattdessen bekommt ihr Emotionen und teilweise Charakterentwicklung in der pursten Form. Spoilern möchte ich hier nichts, auch wenn der Comic schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, aber jüngere Wolverine Fans sollten noch selbst die Möglichkeit haben diese Geschichte zu entdecken.
Nicht nur die Geschichte selbst ist etwas ziemlich besonderes, sondern auch das Artwork von Andy Kubert schafft es vom ersten, bis zum letzten Panel eine total fantastische Atmosphäre zu erzeugen. Die Szenerie sieht derartig malerisch aus, das man mitunter glaubt, man würde ein düsteres Märchen lesen. Hier ist einfach alles stimmig und auch, wenn das Artwork nicht annähernd so aussieht, wie ich es von einem Wolverine Comic erwarten würde, passt es für diesen Zweck dennoch perfekt.
Die Hardcoverausgabe dieser Geschichte enthält natürlich das obligatorische Vorwort und einige Bonusseiten. Auf vier Seiten sprechen Andy Kubert und Paul Jenkins über die Arbeit an diesem Comic und zudem bekommt ihr noch einige sehr coole Seiten voll mit Kuberts Skizzen. Einzig die Qualität des Hardcovers ist in meinem Falls leider mal wieder nicht die beste. Ein paar Seiten sind nicht richtig geschnitten und zwei Seiten haben Eselsohren. Sollte nicht vorkommen, war innerhalb von drei Bänden aber schon das zweite mal.
7,9 von 10 fröstelnde Finger