Spawn Origins Collection #3 (Panini)
Enthält die US-Hefte Spawn #26-#37.
Vor all dem, was ihm zugestoßen ist, war Al Simmons ein Agent der Regierung. Doch er wurde das Opfer einer internen Intrige, die ihm letztlich sogar das Leben nahm. Danach landete seine Seele in der Hölle, wo man das Potential seiner Seele schnell erkannte und ihn als Hellspawn auserwählte. Anstatt aber wie befohlen böse Dienste für die Hölle zu tun, irrt Al als Spawn durch die Gassen New Yorks, vergessen ist seine Zeit als Mensch und sucht nach der Antwort nachdem was er einst war. Langsam bekommt er die benötigten Informationen, die ihn verraten wer einmal war, ein zurück kann es aber dennoch nicht geben. Ständig gejagt von den Schergen des Himmels und der Hölle, versteckt er sich bei den Obdachlosen New Yorks, für dessen Nähe er sie mit seiner unendlichen Kraft beschützt. Einige von ihnen werden ihm aber abtrünnig und halten sich an den Curse, der ihnen vorgaukelt ein, Gott gesandter Erlöser zu sein, der Spawns teuflisches Treiben aufhalten soll. Dabei bleibt es nicht, denn auch der Himmel hat weiterhin Interesse an Al und nicht zuletzt ist der Violator zurück. Seit langem verlässt er New York mal wieder und lernt dabei den kleinen Andy kennen, der Spawn nach einem fatalen Kampf im Himmel rettet und wie E.T. in seinem Gartenschuppen versteckt. Sein Vater stellt sich als unkontrollierbarer Hysteriker heraus. Nachdem Spawn Andy und seinen großen Bruder vor ihrem Vater gerettet hat, wandert er gen Süden, wo er es mit einigen Klansleuten zu tun bekommt, die der letzten schwarzen Familie ihres Orts das Leben zur Hölle machen. Damit immer noch nicht genug, denn mit dem Freak kommt noch ein weiterer neuer Gegner auf Simmons zu, während mit dem Redeemer eine alte Bedrohung zurückkehrt.
Zurück in die Neunziger! Der dritte Band der Origins Collection führt uns zurück zu den Heften #26-#37. Eine wichtige Zeit für Spawn, den damaligen neuen Superstar der Comicwelt. Schließlich war es die Zeit in der Todd McFarlane einsah, dass er auch mal Anderen die Chance lassen muss und sich beim Artwork sehr von Greg Capullo (Batman) unter die Arme greifen lässt. Auch Kevin Conrad hat ein paar der Tuschen beigesteuert. Der sehr spezielle Stil, der sowohl das Jahrzehnt, als auch ein ganzes Genre des Mediums auf lange Zeit definieren und prägen konnte. Unter den Zeichnungen sind sicherlich ein paar der eindruckvollsten Double Splashpages der Dekade, sowie mit die coolsten Actionsequenzen der damaligen Zeit. Andererseits sind andere Szenen wahnsinnig schlecht gealtert und haben doch schon etwas sehr albernes an sich. Insgesamt sehen diese Spawn Hefte aber wirklich cool und stylish aus. Es ist aber nicht von der Hand zu weisen, dass viele der oftmals wirklich detaillierten Zeichnungen nicht besonders gut gealtert sind. So frische Ideen sind oftmals nicht zu entdecken, außer bei dem letzten Heft. Dort war allerdings auch Alan Moore für das Skript zuständig und wir wissen ja alle wie wenig Raum er den Zeichnern lässt und jede optische Idee sehr genau festhält.
Inhaltlich sind es vor allem zwei, vom Rest recht losgelöste Einzelstorys, die auch losgelöst von der übergeordneten Handlung gelesen werden können. Da wäre einmal Spawns Kampf gegen den Ku-Klux Klan, sowie die Geschichte in der er von dem kleinen Andy gerettet wird. Beides tolle, sehr kurzweilige und durchaus emotionale Storys. Der Rest ist nicht viel schlechter, kann aber beim Kampf zwischen Himmel und Hölle und den gerne erneut auftauchenden Erzfeinden unseres Helden etwas mühsam wirken. Nicht immer kann die nötige Atmosphäre aufrecht erhalten werden, denn speziell die zu versuchten Erzähleranteile, die mitunter fühlbar verzweifelt böse und düster zu klingen versuchen, tun dann das gegenteilige. Irgendwie gehören all die guten und intelligenten Momente genau zur Spawn Saga wie all die kleinen Dummheiten und Szenen, die auch mal peinlich sein können, wie eben alles was man als Teenager so krass abgefeiert hat. Am Ende kann das positive aber auch nach all den Jahren überwiegen.
Für alle, die Spawns Anfänge in einer sehr schönen Hardcover Collection im Regal haben wollen, führt sowieso kein Weg an der Origins Edition vorbei. Als Bonus enthält diese Version einige Zitate aus den Leserbriefen der original US-Ausgaben, sowie alle Cover im getuschten Zustand, sowie ausgewählte Seiten bevor die Farbe rauf kam. Außerdem ist auch das Artwork der Trades enthalten. Ein muss für Fans und ein luxuriöser Einstieg für alle die es noch werden wollen.
8 von 10 verräterische Narben