Die drei Ausrufezeichen - 31 - Betrug in den Charts (Europa)
Bei ihrem Fall in London hatten die drei Jungdetektivinnen Kim (Mia Diekow), Franzi (Sonja Stein) und Marie (Merete Brettschneider) Jo (Jannik Endemann) kennen gelernt. Eigentlich hatten sie ihre Urlaubsbekanntschaft schon vergessen und plötzlich klingelt das Smartphone einer der drei Damen. Am Telefon ist Jo, der sie nach Hamburg einlädt, wo er mittlerweile ein Praktikum in einer Werbeagentur macht. Er lädt sie in seine WG nach Hamburg ein, dort angekommen wird aber schon beim Brunch klar, dass er dabei einen Hintergedanken hatte. Sein Mitbewohner ist nämlich Musikstudent und musste zur Prüfung einen eigen komponierten Song vorstellen. Doch dieser Song klang verblüffend stark nach dem aktuellen Chart Hit der angesagten Popband Ultimate Quest. Till (Nils Rieke) schwört aber den Song nicht kopiert zu haben und jetzt verdienen sich andere Leute mit seinem Song dumm und dusselig. Ohne lange Umschweife macht sich das Trio an die Ermittlungen und finden schon bald eine verdächtige Person in Jos Umfeld.
Und natürlich hat diese Person auch wirklich die Noten gestohlen und als ihr eigenen Liedgut ausgegeben. Überraschungen gibt es hier nicht und somit auch keine Sekunde in der Spannung aufkommen könnte. Ebenso lässt sich bei einem Fall, dessen Ausgang von Beginn an klar ist auch nicht mitfiebern und noch weniger mitdenken. Schade eigentlich, denn der Fall ist zwar simpel, aber das Hamburger Setting hätte man noch etwas besser nutzen können und durch etwas mehr Lokalkolorit noch eigenständiger werden lassen können. Hätte man dann vielleicht noch eine kleine falsche Fährte gelegt, etwas Spannung und vielleicht etwas Action hinzugefügt, dann hätten wir immer noch einen simplen, unspektakulären Fall, für den es aber wenigstens ein paar Hörgründe gäbe. Jetzt ist der Eindruck aber sehr fade und nichtssagend. Sicherlich eine der Folgen, die man sofort nach dem Hören schon wieder vergessen wird.
Die Sprecherleistungen sind wie gehabt nichts besonderes. Dafür führen die drei Hauptdarstellerinnen gekonnt durch das Hörspiel und Jannik Endemann und Nils Rieke gefallen in den weiteren Rollen auch ganz gut. Auch Ingo Meß und Manuela Bäcker kann man nicht viel vorwerfen. Allerdings wird man sich auch an ihre Einlagen nicht in jedem Fall erinnern können. Der Szenenaufbau ist häufiger sehr holprig. Dadurch kommt das Hörspiel dann und wann zum stocken, was sicherlich verbesserungswürdig wäre. Vor allem Erzähleranteile, wenn diese nicht nötig sind ziehen alles nur unsinnig in die Länge. Am schlimmsten ist aber auch bei dieser Folge die Kulisse. Die Geräusche sind gerne mal aufdringlich, andere haben wir in den vorherigen Folgen schon zu oft gehört und ich glaube ja, dass der immer wieder so eklig schnulzige und nichtssagende Soundtrack selbst für die Zielgruppe nicht allzu aufregend sein sollte.
Sicherlich nicht die schlechteste Folge, insgesamt aber ziemlich egal. Fans, die sich eh jede Folge ordern, bekommen einen soliden Fall, die übrigen Hörspielhörer können aber eine knappe Stunde sparen.
6 von 10 nervige Klingeltöne (ohne Frosch)