Dienstag, 27. Mai 2014

Beast You! (1988) [Maritim Pictures]

Beast You! (1988) [Maritim Pictures]

Drei picklige Nerds geben ihre Träume von Chips und schlechten Horrorfilmen fürs erste auf und hören sogar damit auf ihre Traumfrauen von Magazinen zu subtrahieren. Stattdessen schleichen sie sich zur Studentinnenverbindung, wo zwei neue Mädchen eingeführt sollen werden. Ganz schon geil, das rumgepaddele. Weil das Trio leider ziemlich bescheuert ist, wird es bald erwischt. Zur Strafe sollen sie mit den beiden Verbindungsanwärterinnen in ein Bowlingcenter einbrechen. Dort treffen sie dann noch die etwas ungestüme Spider (Linnea Quigley), die gerade dabei war ebenfalls den Laden auszuräumen. Sie stehlen einen Bowlingpokal, zerdeppern ihn und befreien damit einen fiesen Imp. Zuerst gibt er sich ganz nett und will seinen Befreiern sogar wünsche erfüllen, bald stellt sich der nette Kobold als ziemlicher Arsch heraus. Er verzaubert die anderen Damen der Verbindung und lässt sie zu Monstern werden. Wenig später hats alle zerrissen und nur Spider und Calvin (Andras Jones) können den Dämon noch aufhalten.

12 Tage sollten ja eigentlich reichen für so einen Müll. Trotzdem hat David DeCoteau (Leeches!) es nicht wirklich geschafft mehr als nur das knapp bekleidete Skelett eines Films aufzustellen. Irgendwie kann man aber doch ein Filmchen darin erkennen. Allein dadurch ist der Film schon besser als alles, was der gute Mann in den letzten 20 Jahren geschaffen hat. Heute kennt man DeCoteau vor allem durch Horrorfilme, in denen halbnackte, junge Männer in knappen Klamotten von Monstern gejagt werden und der „1313“ Reihe, die den Namen trägt weil es sich dabei um Film in seinem Privathaus mit eben dieser Hausnummer gedreht werden. In den 80‘ern war er wenigstens noch mit unterhaltsam schlechten Sachen wie „Creepozoids“ oder „Puppet Master III“ unterwegs und noch niemand dachte daran wie schlimm ein Film über eine sprechende Katze sein könnte.

„Beast You!“ oder nehmen wir lieber den, sehr viel schärferen, Originaltitel „Sorority Babes in the Slimeball Bowl-O-Rama“, ist im Vergleich zu schrecklichen Werken wie „A talking Cat?!“ natürlich ein Meisterwerk. Mehr als die menschlichen Grundbedürfnisse Handpuppenmonster und weibliche nackte Puppen werden allerdings nicht befriedigt. Vor allem ist es Linnea Quigley (Nightmare Sisters) zu danken, dass man den Streifen überhaupt schauen kann. Ihre Rolle ist rebellisch und sie mit dem, von ihr gewohnten Elan und Körpereinsatz bei der Sache. Ein anderer guter Punkt sind die Teilweise echt guten Synchronsprecher wie Oliver Rohrbeck (Die drei ???) oder Andreas Fröhlich (Hui Buh). Mehr spricht dann allerdings nicht für den Film.

Technisch handelt es sich um totalen Murks, die Spezialeffekte sind schrecklich, da das Budget nur für einen Autocrash und eine brennende Person reichte. Der Imp ist nur eine sehr einfache Handpuppe aus dem Gruselshop und das Make-Up ist lächerlich. Ebenso lächerlich ist die FSK Einstufung von 18 Jahren, da keiner der Morde auch nur annähernd blutig oder brutal ist. Man sieht nicht mal wirklich was und das heftigste ist ein Kopf mit dem gebowlt wird. Die Dialoge sind zum niederknien schlecht und weder Humor, Erotik noch Horror funktionieren auch nur Ansatzweise.

Dummer Film, schrecklich schlecht, wenn man ihn aber nicht alleine schaut und sich an solcher Rotze erfreuen kann, gibt es tatsächlich schlimmeres. Gelangweilt habe ich mich jedenfalls nicht, auch wenn es mir ein wenig peinlich ist, dass zuzugeben. Neben den positiv hervorgehobenen Punkten, würde ich noch den poppigen Soundtrack loben. Nett ist auch der Auftritt von George 'Buck' Flower, der ja aus „Zurück in die Zukunft“ als Obdachloser bekannt sein könnte.

Maritim Pictures haut das Ding in bescheidener Bild und Ton Quali raus, Bonusmaterial gibt es leider keines. Dafür ist O-Ton und O-Ton Trailer mit dabei. Meckern will ich da aber auch nicht, denn das man den Film überhaupt etwas aufgehübscht und vor dem VHS Nirwana gerettet hat finde ich schon löblich. Ein Wendecover mit dem alternativen VHS Motiv gibt es zudem auch noch. Dafür gibt es dann wenigstens ein Sternchen von mir.

4 von 10 mickrige Männer, die heiß machen