Thor (2011)
Schon seit ihrer frühesten Kindheit streiten die beiden Brüder Thor (Chris Hemsworth) und Loki (Tom Hiddleston) um die Gunst ihres Vaters dem Göttervater Odin (Anthony Hopkins). Als die Frostriesen eines Tages Asgaard infiltrieren, dabei aber ums Leben kommen, sinnt Thor auf Rache und zettelt dadurch einen Krieg zwischen den zwei Völkern an. Odin hat nun endgültig genug von den Eskapaden seines hochnäsigen und aufbrausenden Sohnes und verbannt ihn ohne seine Kräfte und ohne Mjölnir auf die Erde um Demut zu lernen. Während Thor nun auf der Erde beweisen muss das er Mjölnir würdig ist und dabei nicht nur auf Agenten von S.H.I.E.L.D. sondern auch auf die Forscherin Jane Foster (Natalie Portman) trifft, in die er sich recht schnell verguckt muss Odin derweil den Odinschlaf antreten um seine Kräfte wieder zu erneuern. Diese Chance lässt Loki sich natürlich nicht entgehen und so reißt er sich sofort den Thron unter den Nagel.
Lange habe ich mit mir gerungen ob ich wirklich Thor sehen wollte. Letztendlich ist es aber doch eine Comicverfilmung und irgendwann würde ich den Film ja eh sehen müssen also warum nicht jetzt?
Dabei hätte es mich viel schlimmer treffen können, denn soviel sei schon mal verraten: schlecht war es nicht!
Thor, Odin und Loki sind großartig besetzt und immer glaubwürdig auch Idiris Elba als Heimdall kann überzeugen. Dagegen bleiben alle anderen und besonders Natalie Portman sehr farblos, die halte ich aber eh für überbewertet und langweilig. Also liegt es bei ihr vielleicht auch nur an mir. Die Story wird flott erzählt und hält sich immer die Waage zwischen ernsthaftem Königsdrama, voll mit Intrigen und Verrat und humorvollen Szenen mit dem Donnergott in einer für ihn fremden Welt. Sehr gut hat mir dabei gefallen das Thor zwar Fehler macht aber auch schnell dazulernt. In einem schlechten Drehbuch hätte man diese Gags fortgeführt bis niemand es mehr lustig gefunden hätte. Die Comicvorlage und ihre Figuren werden hierbei stets ernst genommen, trotzdem ist man sich darüber bewusst das in einem Realfilm nicht alles funktioniert was im Comic cool ist. Comicguru Stan Lee darf wie immer einen kurzen Gastauftritt absolvieren und auch andere Comicfiguren kommen noch vor. So hat Hawkeye eine klitzekleine Rolle genau wie auch Samuel L. Jackson wie immer nach den Credits als Nick Fury auftaucht. Dadurch und auch durch Dinge wie zum Beispiel die Erwähnung von Tony Stark bekommt man langsam wirklich das Gefühl das die Marvel Verfilmungen in einem eigenen Universum gemeinsam existieren. So langsam freu ich mich sogar richtig auf Captain America und besonders auf den Avengers Film.
Natürlich schafft Thor es nicht über ein poppiges Kinovergnügen heraus, das soll er aber auch gar nicht. Und durch die Charakterentwicklung die Thor und Loki hier durchmachen bleibt er nicht allzu flach und bietet genug Spannung um ihn irgendwann noch mal zusehen.
7,1 von 10 kaputte Becher