American Warships (2012)
Captain Winston (Mario Van Peebles) hatte sich auf eine ruhige Fahrt mit der betagten U.S.S. Iowa eingestellt. Ein paar Praktikanten an Bord genommen, wenn keiner guckt, ein bisschen mit der geheimen Geliebten Lieutenant Bradley (Johanna Watts) rummachen - das Leben auf See ist 'ne Wucht. Aber es soll alles anders kommen. Nordkoreanische Schiffe werden von Unbekannten angegriffen. Der Verdacht fällt natürlich gleich auf die Amerikaner. Es dauert aber nicht lange, da werden auch die Amerikaner von dem mysteriösen Gegner attackiert. Scheinbar gibt es eine Partei, die mit unsichtbaren Schiffen vorhat, weltweit Konflikte zu schüren. Mit Hilfe von General Hugh McKraken (Carl Weathers) muss die Iowa, das letzte noch intakte Kriegsschiff, den Dritten Weltkrieg verhindern...
Bei American Warships hat The Asylum wieder in die Vollen gegriffen. Drehbuch und Regie liefert Thunder Levin, der jetzt gerade mit Sharknado wahrscheinlich eine neue Landmarke des schlechten Geschmacks geliefert hat. In der Hauptrolle Mario Van Peebles, der selbst schon so einiges dirigiert und gespielt hat und der nebenbei der Sohnemann von Melvin Van Peebles ist, der bezüglich Blaxploitation ja kein unbeschriebenes Blatt ist. Dazu gesellt sich noch Carl Weathers, der aber leider weder mit einem Auto Treppen hochfährt noch jemanden boxt.
Der Film wurde damals als American Battleship angekündigt, aber das fand Hasbro dann ja doch nicht so dufte. Als Mockbuster auf Battleship konzipiert, wurde der Streifen mal wieder innerhalb kürzester Zeit nach Ankündigung des Blockbusters aus dem Boden gestampft. Das Bemerkenswerte dabei ist, dass die Handlung des Mocks ernsthaft "komplexer" ist, als die der großen Produktion.
Während die Aliens in Battleship einfach nur dem Ruf der Menschen folgen, ihr Telefon vergessen und dann Nachschub ordern wollen, um eine großangelegte Invasion zu starten, kommen die Aliens hier auf die Erde, um die verschiedenen Mächte der Erde gegeneinander auszuspielen, damit die Menschen sich gegenseitig auslöschen, und sie die Erde ohne großes Tohuwabohu übernehmen können. Da scheint Levin die Ideenlosigkeit der Hoebers unterschätzt zu haben.
Aber genug Battleship, geht hier ja um American Warships. Natürlich bleibt es insgesamt eine stinknormale Asylum-Produktion, bei der die bewährte Mischung aus schlechten Effekten, zufälliger Schauspielerei, Leerläufen im Drehbuch und Wahnsinn wieder ihr übriges tut.
Wobei man bei den Schauspielern halt anmerken sollte, dass die meisten das Beste aus dem machen, was sie geliefert bekommen haben, und ihrem Tun auch einen gewissen Spaß abgewinnen konnten. Allein von Carl Weathers hätte ich etwas mehr erwarten. Aber sein Charakter sitzt nur ein bisschen in der Zentrale herum und gibt Anweisungen. Von daher gab es da kaum Möglichkeiten.
Was Ausstattung und visuelle Effekte angeht ist die Produktion durchaus ein Schlag ins Gesicht. Die Schiffe der Aliens sehen einfach nur gruselig aus. Gerade, wenn Schauspieler auf den getarnten Dingern herumschlawinern, bekommt man die ganze Pracht kredenzt.
Die Aliens selber könnten einer Sci-Fi-Serie der 90er entschwunden sein - CGI-Klumpen mit Versatzstücken von allem. Famos!
Die Handlung bietet ausreichend Abwechslung, um die 86 Minuten nicht gänzlich zur Kasteiung verkommen zu lassen. Die etwas drögen Handlungselemente, dumme Action und Komik halten sich halbwegs in der Waage. Der größte Reiz des Films erwächst allerdings wirklich nur aus dem Vergleich mit Battleship. Sollte man den Film ohne Wissen um den Blockbuster schauen, bietet er wahrscheinlich zu wenig, um so wirklich zu zünden.
American Warships ist ein ordentlicher Mockbuster, aber - wie sollte es auch anders sein - kann als eigenständiger Trashfilm nur bedingt überzeugen. Die Kombination der beiden Filme sorgte bei uns dennoch für heitere Stunden (der Restwärme). Sind ja auch immerhin 7,5 Punkte insgesamt...
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