Armageddon 2012: Die letzten Stunden der Menschheit (2011) [Sunfilm]
Das Weltall birgt schon einiges an Überraschungen. Da gibt es Schwarze Löcher, Dunkle Materie, Tennisbälle, aber auch – oh Schreck! - Weiße Löcher, die, sobald sie implodieren, mit ultradichter Materie um sich schießen wie wild gewordene Schimpansen. So ein Brocken ultradichter Materie macht sich auf den direkten Weg zur Erde, um einen Wissenschaftler und dann gleich den ganzen Planeten zu durchschlagen. Leider führt das dazu, dass die Erde sich nicht mehr so recht drehen möchte. Eine Wissenschaftlerin, ein Agent, sein „Hacker“-Sohn und dessen Schulfreundin müssen gemeinsam mit einem von der Regierung als „verrückt“ eingestuften Wissenschaftler ein altes Satellitensystem aufspüren und in Gang bringen, um zu verhindern, dass eine Seite der Erde verbrennt und die andere vollständig vereist. Da mit dem Weltuntergang der Untergang der U.S.A. Hand in Hand geht, werden ihnen ihre Bemühungen von einer Behörde unnötig schwer gemacht. Diese will das Satellitensystem nur dafür nutzen, ihren eigenen Staatenbund zu retten...
Der deutsche Filmtitel ist eine Wonne. Nicht, dass der „Mock“ eines Films reichen würde, nimmt man zwei und dann gleich einmal Bay und einmal Emmerich. Der Film ist nicht mit 2012: Armageddon zu verwechseln. Läge ja nahe. Der Originaltitel ist übrigens Earth's Final Hours.
Geboten wird ein recht glatt gebügelter Katastrophenfilm. Der Plot mit dem Weißen Loch wirkt erfreulich frisch. Auch die Tatsache, dass das Magnetfeld der Erde und Auswirkungen der Sonnenwinde eine große Rolle bezüglich angerichteter Schäden spielen, ist ganz nett. Da geht’s dann ungewohnt bunt zur Sache.
Die Schauspieler sind ok. Es bekleckert sich niemand mit Ruhm, aber es sind auch keine Ausrutscher zu bemerken. Laut Info soll man wohl Robert Knepper aus Prison Break und Cameron Bright aus Twilight kennen. Ich denke, das geht in Ordnung, wenn das nur ein Schulterzucken erzeugt. Der einzige Schauspieler, der einem öfter über dem Weg laufen könnte, ist Bruce Davison.
Ist der Film über weite Strecken irgendwie unterhaltend, wird’s zum Ende hin so richtig schön albern. Jeder der schon mal ein elektrisches Gerät eingeschaltet hat, wird ordentlich Spaß an dem Blödsinn haben, der hier verzapft wird. Die Großrechner US-amerikanischer Behörden scheinen wenig bis gar nicht gesichert zu sein, so dass man sich auch mit Uraltrechnern, die seit Jahren in irgendeiner abgelegenen Scheune stehen und als Eingabegerät im Prinzip nur den Big Red Button haben, „einhacken“ kann. Aber ich habe da ja eh keine Ahnung von.
Die Blu-ray überrascht mit einem wirklich guten Bild. Das war bei einer derartigen Produktion nicht unbedingt zu erwarten. Es ist wirklich HD, was die mäßigen Effekte so richtig zur Geltung bringt. Die Disc enthält ein ebenso überraschend langes Making-Of. Nicht schlecht. Davon sollte man sich aber nicht täuschen lassen. Armageddon 2012 bleibt ein Standard-Katastrophenfilm mit leichten, aber vorhandenen Nuancen guten Trashs.
5,1 von 10 Fettaugen im Tee