Der Spiegel im Spiegel - 2 - Das gefundene Wort (Steinbach Sprechende Bücher)
In einem Klassenzimmer regnet es unaufhörlich, mittendrin sitzen einige Schüler, starren auf die Tafel und warten gehorsam auf den Lehrer. Außerdem befindet sich noch eine Leiche eines Mannes im Zimmer, umso mehr Regen sie von ihm abhalten desto lebendiger wird der quirlige Mann wieder. Und nicht nur das es passieren noch viel mehr merkwürdige Dinge in der surrealen Traumwelt von Michael Ende.
Es geht nahtlos so weiter wie in der ersten Staffel. In 16 Kurzhörspielen werden wieder auf ungewöhnliche Art und Weise nach dem eigenen Ich und einem passenden Platz in der Welt gesucht. Dabei wird immer wieder die heutige Gesellschaft kritisiert und eine kritische Auseinandersetzung mit ihr angeregt. Die Themen sind dabei erneut nur schwer greifbar. Es geht viel um die Sicht auf sich selbst aber auch Dinge wie Abtreibung, Geburtenkontrolle und auch der Sinn und Unsinn von abstrakten Glaubensmustern wird angesprochen. Wieder eignet sich dieser Stoff nicht dazu nebenbei konsumiert zu werden. Oftmals fordern die Geschichten wirklich die volle Aufmerksamkeit. Aber genau das macht dieses Hörspiel so attraktiv.
Erneut glänzt die Produktion nicht nur damit für einen gut Zweck einzustehen, nämlich für die deutsche Muskelschwundhilfe e.V., sondern auch mit einer hochkarätigen und talentierten Sprecherriege. Nicole Heesters, Regina Lemnitz, Till Hagen, Frank Glaubrecht, Karin Buchholz und Oliver Rohrbeck alles tolle Sprecher. Aber auch von ihnen abgesehen können die meisten überzeugen. Wirklich gestört hat mich nur die Leistung von Gunter Gabriel, die nicht so toll geworden ist.
Die Geräuschkulisse und den Soundtrack hat wieder Klaus Ude beigesteuert und hat dabei wieder einiges geleistet. Da gibt es erneut wenig bis nichts auszusetzen.
Auch die zweite Staffel von „Der Spiegel im Spiegel“ ist eine klare Empfehlung an alle die anspruchsvolle Hörspielunterhaltung suchen.
8,4 von 10 Brücken ins Nichts