The Strange Talent of Luther Strode #1 (Image)
Erinnert ihr euch noch an Werbung in den Comics aus den Siebzigern? Da waren Sea Monkeys, Laserpistolen, schwebende Autos und natürlich die Bücher durch die Mann richtig stark werden konnte. Stellt euch also vor diese Bücher würden wirklich funktionieren.
So ergeht es Luther Strode, einem staksigen Nerd. Schwächling, Jungfrau, Loser! Kennt man. Luther bestellt sich so ein Heft um die Kraft von Hercules zu bekommen. Er beginnt sofort zu trainieren wie es in dem Heft steht und schon am nächsten Schultag gerät er an den Bully der ihn immer fertig macht, aber diesmal gewinnt er. Und auch das Mädchen das er so toll findet redet mit ihm und scheint ihm gegenüber nicht mehr abgeneigt zu sein. Er hat also wirklich Superkräfte erlangt.
Wenn Kick-Ass wirklich an Nerds adressiert wäre dann wäre es „The Strange Talent of Luther Strode“ von Justin Jordan. Die Storys haben zu viele Ähnlichkeiten. Beide lehnen sich an Spider-Man an, aber Luthor Strode ist einfach viel cooler. Weniger Mainstream und einfach mehr Nerd. Luthor hat in seinem Zimmer Poster von Doom, Invincible, 100 Bullets und Dragon Ball Z. Er liest X-Men, We3, Y und viele andere Comics. Seine potentielle Freundin hört Black Flag und die Highschool auf die er geht ist die Vorhees School. Nur geil! Alles Sachen die ich toll finde.
Die Art wie Jordan erzählt, der übrigens vorher schon einen echt guten Webcomic herausgebracht hat (Rumors of War, ein Kriegscomic im Stil von H.P. Lovecraft), ist vordergründig immer total übertrieben, andererseits werden die Dinge wie Luthers schlimme Kindheit und sein Gewalttätiger Vater nur angedeutet. Auch sein Widersacher wird schon angedeutet und das alles nur in der ersten Ausgabe. Und dann ist da noch die Action die sich in unnötig harter weise bahn bricht. Herrlich! Da wird ordentlich mit Blut rumgesudelt, trotzdem bleibt es stets ziemlich kauzig. Ob der Erzählstil aber auf längere Zeit trägt, kann man aber erst ein paar Ausgaben später wirklich beurteilen.
Hilft ja alles nicht wenn das Artwork das nicht rüberbringen kann. Dafür ist ein junger Zeichner Namens Tradd Moore zuständig, den kannte ich bisher noch nicht, allerdings sollte man ihn im Auge behalten. Seine Zeichnungen erinnern mich an Romita Jr. nur abgedrehter, auch ein gewisser Manga Einfluss macht sich bei ihm bemerkbar. Tony Moore kann als vergleich wohl auch noch herangezogen werden.
Wenn ihr einen Comic lesen wollt in dem jemand mit einem Zahn jemanden bespuckt und ihm so den Schädel zertrümmert dann bleibt euch wohl keine Wahl außer zu der ersten Ausgabe dieser limitierten Serie zu greifen.
8 von 10 Nazi Schmierereien auf dem Klo