Coo ist ein kleiner Kappajunge. Während eines Kampfes gegen zwei Samurai wird sein Vater getötet und Coo kurz danach bei einem Erdbeben in einem tiefen Erdriss verschüttet. 300 Jahre später findet der viert Klässler Kôichi einen großen Stein mit einer versteinerten Schildkröte im Inneren. Er nimmt ihn mit nach Hause und beginnt dort sofort ihn mit Wasser zu säubern. Als die vermeintliche Schildkröte bei dieser Prozedur plötzlich zum Leben erwacht und sich als Kappa herrausstellt können er, seine Mutter und seine kleine Schwester Hitomi ihren Augen kaum trauen. Sie taufen ihn Coo und beschließen, dass er ebenso wie ihr Hund Alter, den Kôichi als kleiner Junge im Wald fand, bleiben darf wenn er möchte. Und das tut er dann auch.
Coo und Kôichi haben viel Spaß zusammen, doch allmählich fängt der kleine Kappa an sich unwohl zu fühlen. Er möchte sehen ob es noch mehr von seiner Sorte gibt und so macht er sich mit Kôichi auf den Weg nach Tôno, denn dort sollen angeblich noch welche leben. Ihre gemeinsame Suche schweißt die beiden immer mehr zusammen und es entsteht eine sehr innige Verbindung zwischen ihnen. Doch kaum das sie von ihrer erfolglosen Reise zurück sind steht die Welt der kleinen Familie Kopf. Coos Anwesenheit hat sich trotz aller Geheminhaltung rumgesprochen und ihr Haus wird Tag und Nacht von Reportern und Fotografen umringt. Coo weiß das er vermutlich der letzte seiner Art ist und dies ist nicht leicht für ihn. Und trotzdem entscheidet er sich seine neue Familie zu verlassen da er ihnen das Leben nicht unnötig schwer machen will.
Summer Days with Coo basiert auf zwei Kinderbüchern von Masao Kogure die 1980 veröffentlicht wurden. Leider verstarb dieser im Januar 2007 bevor er den Film in der fertigen Fassung sehen konnte, aber ich bin mir sicher er hätte ihm sehr gefallen. Mich jedenfalls hat er sehr berührt und manchmal auch zu Tränen gerührt. Dieser Film zeigt sehr gut wie schlimm wir Menschen sind. Denn als Coo nach 300 Jahren wieder aufwacht sind alle anderen Kappas weg, von den Menschen vertrieben weil sie anders sind. Und die, die es schafften sich vor den Menschen zu verstecken gingen irgendwann ein weil ihr Lebensraum immer mehr zerstört wurde, durch den schlechten Umgang der Menschen mit der Natur und die ständig wachsende Bevölkerung und damit verbundene Veränderungen der Landschaft. Ein anderes großes Thema des Films ist Freundschaft. Kôichi hat in seiner Klasse ein Mädchen (Sayoko) die von allen gemieden wird und auch interessiert sich nicht wirklich für sie obwohl sie ihm gegenüber sehr aufgeschlossen ist. Sie ist z.B. dabei als er den Stein findet in dem Coo gefangen war und fragt auch später interessiert nach auch als anderen aus der Klasse ihn schon verspotten weil sie ihm nicht glauben. Am Ende des Films merkt Kôichi das Sayoko sehr nett ist und das er gerne mit ihr befreundet wäre, doch da ist es schon zu spät. Sie zieht zusammen mit ihrer Mutter in eine andere Stadt. Die Zeichnungen des Films sind eher einfach gehalten und die Charaktere werden nicht verniedlicht wie es ja oft in Animes der Fall ist. Ich finde aber der Stil passt sehr gut zur Geschichte. Besonders gefallen hat mir die Szene in der Coo und Kôichi zusammen im Fluss schwimmen, das war einfach ein sehr glücklicher Moment vermutlich der glücklichste im ganzen Film. Und am meisten mitgenommen hat mich die Stelle an der Alter stirbt. Er war der Einzige der wirklich verstanden hat wie es Coo geht und ihn instinktiv an einen sicheren Ort gebracht, leider musste er dies mit dem Leben bezahlen. Der Film ist mit 130 Minuten ein ganz schöner Brocken, der besonders für die jüngeren Zuschauer schwer bezwingbar werden könnte. Mich persönlich hat dies nicht gestört und auch nicht gelangweilt, trotzdem denke ich das die ein oder andere Minute weniger nicht geschadet hätte. Zusätzlich zum Film bekommt ihr noch ein 24 seitiges Booklet mit sehr vielen Informationen rund um den Film uns seine Vorlage. Ich hatte viel Spaß beim Lesen. Summer Days with Coo ist ein Film der sowohl groß als auch klein begeistern wird. Und der hoffentlich ein bisschen zum Nachdenken anregt.