Samstag, 3. Dezember 2011

A hole in my heart (2004) [Eurovideo]

A hole in my heart (2004) [Eurovideo]

Rickard (Thorsten Flinck) hat vor einiger Zeit seine Frau verloren. Seitdem ist das Verhältnis zu seinem Sohn Eric (Björn Almroth) total kaputt. Zusammen mit seinem Kumpel Geko schlägt Rickard die Zeit mit Saufen, Videospielen und dem Drehen dreckiger Sexfilmchen mit der unglücklichen Tess (Sanna Bråding) tot. Dabei werden die Filme immer härter und krasser, solange bist Tess nicht mehr mitmacht und geht. Doch schnell stellt sie fest das der Rest der Welt ihr auch nicht mehr geben kann und so kehrt sie zurück.

Lukas Moodysson hat als Filmemacher besonders bei den Kritikern einen guten Ruf. Was daran liegt das er gerne Dinge aufbauscht und künstlerisch wertvolle Bilder erschafft. Bei „A hole in my heart“ versucht er sich an einem Sozialdrama das durch krasse Härte total schockierend sein soll. Und wirklich die Grundstimmung des Films ist extrem dreckig und unangenehm. Kritik an der seelischen Verwahrlosung und einer Pornoindustrie die immer mehr in eklige Gefilde abdriftet und eine Käuferschaft die sich daran genauso schuldig macht wie die Käufer, kann man hier sicherlich finden. Zumindest wenn man bock hat viel in die Bilder hinein zu interpretieren. Wenn nicht dann wird man 94 Minuten gelangweilt von derber sexueller Gewalt die sich mit Bildern einer vaginalen Schönheitsoperation und Barbiepuppen abwechseln. Dazwischen wird nur viel pseudointellektuelles eingestreut fertig ist der Film.

Bei mir hatten die Gewaltbilder schnell die Wirkung verloren, schon allein weil es keinen wirklichen Kontext gibt in dem sie wirken können. Die Charaktere sind allesamt total unsympathisch und dazu auch noch Meilenweit von der Realität entfernt. Wirkliches Drama kommt also nicht auf. Nervenaufreibend ist der Streifen dann aber doch durch sein buntes, dreckiges und sehr lautes Auftreten, ein guter Film sieht aber doch etwas anders aus.

Als Nummer 3 der Neuauflage der Kinokontrovers Reihe kommt natürlich auch dieser Film im Digipack in schlichter Aufmachung und einem Booklet das die Hintergründe näher beleuchtet. Auf der DVD befindet sich noch das Featurette „A hole in my second heart“ und der Trailer.

3 von 10 Würstchen im Mund