Türkisches Gambit (2005) [Schröder Media]
Das späte 19. Jahrhundert: Ein junger russischer Offizier und Geheimagent, Erast Fandorin (Egor Beroev), kann aus dem türkischen Gefangenenlager fliehen, in das er gesteckt wurde. Dabei bekommt er mit, wie die Türken planen die Russland zu attackieren. Schnellstmöglich versucht er zum Hauptquartier zu kommen, um dem Generalstab alles zu erklären. Auf dem Weg dorthin trifft er auf die hübsche Varvara Suvorova (Olga Krasko), die ebenfalls zum Hauptquartier will, da sie auf der Suche nach ihrem Verlobten ist, der ebenfalls russischer Soldat ist. Im Quartier angekommen überbringt Erast die wichtige Nachricht, doch irgendjemand gibt sie nur entfremdet weiter. Es weilt also ein Verräter unter ihnen, aber wer kann es sein?
Türkisches Gambit ist ein abenteuerlicher Krimi, der im osmanisch-russischen Krieg angesiedelt ist. Die russische Produktion basiert auf dem gleichnamigen Roman von Boris Akunin. Leider kenne ich die Vorlage nicht, daher kann ich auch nicht sagen, wie die Umsetzung gelungen ist. Wir betrachten den Film also unabhängig vom Buch.
Vom Setting her ist der Film gleich ziemlich interessant. Zu den vielen Soldaten, Spionen, Agenten, Doppelagenten und sonst noch was beider Lager, kommt noch ein französischer Cowboy zur Riege hinzu, der gleichzeitig auch Reporter ist. Außerdem mischt noch ein bulgarischer Feldherr und einige andere dubiose Gestalten mit. Natürlich ist jeder verdächtig und durch die bunte Zusammenstellung von Charakteren bleibt es bis zum Ende spannend mitzuraten, wer denn nun der fiese Verräter ist. Egor Beroev als Fandorin ist ziemlich unterhaltsam. Irgendwie ist er total verschroben, aber irgendwie auch cool und sympathisch. Das Problem des Films ist aber das unser Agent nicht die geteilte Aufmerksamkeit der Erzählung hat. Denn auch Varvara bekommt viel Zeit eingeräumt. Und leider nervt sie sehr schnell. Ständig auf der Suche nach ihrem Verlobten, aber auch immer mit allen flirtend. Man hat das Gefühl sie merkt überhaupt das um sie herum Krieg ist. Nicht besser ist die Darstellung der Türken. Da die ja die bösen sind schauen sie immer ganz grimmig und sind generell total fies. Eine etwas ausgewogenere Darstellung hätte den Film sicherlich etwas glaubhafter gemacht.
Da die Produzenten von „Wächter der Nacht“ hinter dem Projekt stehen habe ich mir eigentlich nicht zu viele Hoffnungen gemacht, das Ergebnis ist aber doch ganz gut geworden. Man muss aber auch sagen das man merkt wie viel Geld ins Projekt geflossen ist. Die Drehorte sehen fantastisch aus, die Kostüme sind ganz großartig und vielseitig und sogar die Computereffekte sind toll. Total unnötig und meistens sieht es nur danach aus als wollte man noch den Rest des Budgets mit teueren Effekten verpulvern, aber schlecht sieht es wahrlich nicht aus.
Qualitativ ist die DVD ziemlich gut und es gibt sogar ein paar Extas, Da wäre ein näherer Blick auf die Computereffekte, ein genauso naher Blick auf die Storyboards, ein ziemlich merkwürdiges Musikvideo und der Original Trailer. Zudem noch einige weitere Trailer, unter anderem zu: „Der Bomber“ und „Strigoi - The Undead“.
6,7 von 10 heiße Ideen