Es ist Fall 161, ja wirklich schon 161! Die Fallakten der drei Detektive würden sicher einige Billy Regale gut ausfüllen. Wer die Serie kennt oder sie sogar schon über viele Jahre hinweg begleitet, wird am Titel dieser Adaption einiges erkennen. Natürlich geht es um ein Motiv, welches schon eine Vielzahl von drei Fragezeichen Folgen durchzogen hat (wer die Anzahl weiß darf in den Kommentaren prahlen). Sie handelt von überaus wertvollen Kunstgemälden, die ihren Besitzern entwendet wurden.
Die Kunstkenner und Liebhaber von Selbstporträts sind in Angst und Schrecken versetzt worden. In Rocky Beach geht ein Mörder um und er hat schon so einige auf dem Gewissen. Dieser Mörder vergeht sich jedoch nicht an Menschen, stattdessen raubt er, aus den Häusern wohlhabender Bürger, die geliebten Porträts ihrer Besitzer. Zahlen diese das geforderte Lösegeld nicht, werden ihre Bilder mit blutroter Farbe beschmiert und anschließend verstümmelt an sie zurückgeschickt. Das allein wäre schon ein Fall für die aufgeweckten Kollegen wert, doch der Zufall will, das am selben Tag der Leiter der "Art Gallery Hall" von Rocky Beach auf dem Schrottplatz erscheint und sich ebenfalls nach gestohlenen Bildern erkundigt.
Tante Matilda ist sich nicht bewusst irgendwelche Gemälde angekauft zu haben, doch die neue Hilfskraft des Gebrauchtwaren Handels T. Jones, ein einfältiger junger Mann, namens Brock erinnert sich die Bilder gekauft und veräußert zu haben. 13 Bilder gilt es also zu finden, vornehmlich Porträts von Menschen in ausgefallenen Verkleidungen. Die drei Jungen machen sich sofort ans Werk. Sie recherchieren, befragen und sammeln nach und nach die vermissten Bilder wieder ein. Doch etwas scheint mit jenen geschmacklosen Porträtierungen nicht zu stimmen. Das mysteriöse Geheimnis welches sich unter diesen Leinwänden verbirgt, lässt den drei Fragezeichen ihren Atem stocken und ruft auch den "Bildermörder" auf den Plan.
Anders als meine Einleitung vielleicht vermuten lässt, sind mir die Fälle der drei Ermittler aus Rocky Beach, in denen es um Kunst- und Gemälderaub geht in überwiegend guter Erinnerung geblieben. Einzig das Thema selbst, ist ähnlich wie das Schmugglerschema bei den Fünf Freunden, auf die Gesamtserie gesehen etwas repetitiv. Sieht man einmal davon ab, bietet diese Folge viele ziemlich unterhaltsame Momente, aber auch die ein oder andere gehobene Augenbraue. Es beginnt wie immer, mit einem Auftrag. Dieses Mal kommt jener auf sehr natürliche Weise zu standen. Es ist eine Mischung aus äußeren Umständen und einer nachvollziehbaren Begebenheit, die zur Aufnahme der Ermittlungen führen. Das fällt mir deshalb positiv auf, da grade in jüngster Zeit viele Folgen besonders zu Anfang sehr konstruiert wirkten.
Die Einführung von Brock, seines Zeichens neuer Gehilfe von Onkel Titus, stellte mich beim Hören ein wenig vor Verwunderung. Ist es wirklich beabsichtig worden einen Charakter zu entwickeln, der durch ausartende Dümmlichkeit ein paar Lacher erzeugen soll? Mir tat diese Figur in ihrer naiven Einfältigkeit eher leid und trug nicht zum Unterhaltungswert bei. Des weiteren kam es im mittleren Akt der Geschichte, bei der Befragung einer Zeugin durch Justus zu einem deutlichen Ausbruch von kleingeistigem Rassismus, dieser wird von den Jungen als unangenehm empfunden und später durch die Lösung des Falles zumindest indirekt thematisiert, wobei ich mir unschlüssig bin ob diese Verknüpfung grade bei jüngeren Hörern wirklich klar hergestellt werden kann.
Der restliche Verlauf des Abenteuers, konnte mich trotz der mittlerweile einstündigen Laufzeit durchaus überzeugen. Die Ermittlungen laufen nachvollziehbar ab, es gibt keine "Jumping the Shark"-Momente und selbst die Auflösung, wenn gleich mit einem Augenzwinkern, ging absolut in Ordnung.
Folge 161, der Fall blutende Bilder, malt eine unterhaltsame Geschichte mit gut kolorierten Charakteren von denen ein paar jedoch durch starke Überzeichnung aus dem Rahmen fallen. Trotz dieser Schattierungen ist das Gesamtwerk, handwerklich gut gepinselt und gefällt durch einen gute Erzählstilistik.