Rurouni Kenshin - The Chapter of Atonement (2001) [Kazé]
Einige schwere Jahre sind vergangen, doch nun ist endlich Frieden innerhalb Japans eingekehrt. Kenshin (Mayo Suzukaze) hat sich gemeinsam mit Kaoru (Miki Fujitani) und ihrem Sohn Kenji niedergelassen und könnte sein Schwert endlich ablegen und zur Ruhe kommen. Dazu kommt es aber nicht. Immer noch wird Kenshin von seiner Zeit als der Attentäter Battousai verfolgt. Genauso wie die Narbe in seinem Gesicht vergehen auch seine Schuldgefühle nicht. So kommt es, dass er hingegen seiner Versprechen seine Familie wieder verlässt und nach China reist, wo man seine Hilfe gebrauchen kann. Derweil wartet Kaoru sehnsüchtig auf seine Rückkehr und denkt an all die schweren, aber auch schönen Momente, die sie gemeinsam hatten. Aber das Wiedersehen eilt, denn beide sind an einer tödlichen Krankheit erkrankt die sie schon bald dahinraffen wird. Zeitgleich wird Kenji (Yuki Kaida) langsam ein junger Mann und beginnt ebenfalls sich im Schwertkampf ausbilden zu lassen.
Das ruhige, aber ergreifende Finale der langen Abenteuer von Kenshin, das wir hier in zwei OVA Episoden präsentiert bekommen, ist gleichermaßen ein geniales Stück Animationskunst, wie aber auch ein großes Ärgernis für viele Hardcore Kenshin Fans. In “The Chapter of Atonement” geht es darum wie Kenshin bis zum Ende nicht mit sich selbst ins reine kommen kann und deshalb erneut seine geliebten Menschen zurücklässt um sich in Abenteuer zu schwinden. Zuhause lässt Kaoru die verschiedenen Momente ihres Lebens mit Kenshin Revue passieren und denkt dabei an schöne aber auch unheimlich tragische Tage. Hier kommen wir aber zum Problem der OVA. Wenn man kein aufmerksamer Zuschauer und Leser der Animeserie, des Films den OVA’s und der Mangareihe ist, wird man teilweise in den Flashbacks relativ verloren sein. Andererseits werden sich gerade ganz fanatische Fans daran stören, dass die Charaktere sich teilweise nicht unbedingt so verhalten wie ihr Charakter es fordern würde. Auch Erinnerungen an Events aus der Animeserie wurde einiges verändert um den Ton durchgängig ernst und emotional halten zu können. Der Eine oder die Andere werden sich daran aber sicherlich stören. Kann ich auch nachvollziehen. Andererseits hat man auf diese Weise ein packendes und sehr emotionales Finale gebastelt, das ohne große Action auskommt und auf erwachsene Art und Weise eine lange Reise mit starken Gefühlen zu Ende bringt.
Technisch gibt es eh nichts auszusetzen. Die Blu-ray gibt optisch sehr viel her, der japanische O-Ton ist packend, ebenso wie der großartige Soundtrack. Die deutsche Synchronisation ist auch nicht schlecht und bei den Zeichnungen hat sie das Team mal wieder selbst übertroffen. Sehr geschmeidige Animationen und immer wieder erkennbare Charakterentwürfe. Wer also mit einigen kleineren und größeren Retcons klar kommt, sollte das emotionsgeladene Finale des Franchise nicht verpassen.
7,6 von 10 Narben die nicht verblassen