Sonntag, 19. Mai 2013

Deadpool killt das Marvel Universum (Panini)

Deadpool killt das Marvel Universum (Panini)

Dieser Sammelband enthält die gesamte Miniserie Deadpool kills the Marvel Universe #1-#4.

Deadpool kills the Marvel Universe #1

Was wäre wenn Deadpool nicht lustig verrückt, sondern eher Massenmörder verrückt wäre und sich irgendwann dazu entschlossen hätte, dass gesamte Marvel Universum zu töten? Darum geht es in dieser neuen Mini. Psycho Man wollte ihn benutzen um alle Helden zu vernichten und seitdem tötete er nicht nur die Fantastic Four, sondern auch einen der Guardians. Doch sein Streifzug ist damit noch lange nicht beendet.

Was wäre wenn man Deadpools psychischen Probleme nicht für humoristische Einlagen, sondern für Horrorstuff nutzen würde? Das würde ich auch gerne wissen. Die Idee eine Mini mit Deadpool als schrecklichen Psychopathen finde ich ganz interessant, allerdings hat man es nicht geschafft diese Idee auch nur annähernd so umzusetzen wie man wollte. Dumme Gags die nicht zünden sind immer noch vorhanden, allerdings ist es kein bisschen gruselig. Natürlich ist es ein krasser Schockmoment wenn Wade die Kinder der Reed Familie abmeuchelt, aber wirklich gruselig oder irgendwie gut wurde auch das nicht inszeniert. Überhaupt wirkt die erste Ausgabe total zusammengewürfelt, unentschlossen und gar nicht durchdacht. Jedenfalls alles schon so schlecht, dass Cullen Bunn (Venom) in den nächsten Ausgaben nicht mehr allzu viel retten können wird.

Nicht ganz so schlimm, aber immer noch total egal ist das Artwork. Alle Charaktere sehen ziemlich übel aus, abgesehen vielleicht von Psycho Man, dafür geht dann wieder gar nicht wie Prof. Xavier, Wolverine und Storm aussehen. Die Action ist blutig aber unspektakulär. Insgesamt also kein tolles Ding auch nicht wenn ihr Deadpool Fans seid.

Deadpool kills the Marvel Universe #2

Deadpool führt seinen Kreuzzug gegen die Heldenwelt weiter. Als nächstes will er sich die Avengers vornehmen. Ant-Man, Ghost Rider, Howard the Duck und sogar Dr. Doom hat es schon erwischt. Als nächstes erschießt er in New York Peter Parker. Danach dringt er ins Avengers Building ein wo er alle Helden explodieren lässt. Auch den Hulk holt er sich, als er unachtsam wird und als Banner schläft. Doch eine Gruppe hinterbliebener Damen engagiert den Taskmaster um Deadpool zu fall zu bringen.

Ein weiteres Heft in dem nichts passiert, als das Superhelden sich gegenseitig die Fresse polieren. Das passiert in jedem Event, zur Zeit auch bei A vs. E und auch beim unglaublichen Hulk war es der Fall. Hier ist es nur ein wenig blutiger und fast noch dümmer. Besonders scharf finde ich, dass nicht erklärt wird warum Deadpool stark genug ist alle Helden einfach so zu töten. Wenn Wade einfach so mit seinen Schwertern Dr. Doom oder Thor töten kann, frage ich mich was Taskmaster da ausrichten soll. Woher hat Deadpool diese macht, schließlich ist seine einzige Fähigkeit das er unsterblich ist.

Das Writing ist leider echt übel und ist nicht gruselig. Die Story könnte echt creepy sein, aber Cullen Bunn versucht die Aufmerksamkeit seiner Leser nur dadurch aufrecht zu erhalten auf jeder Seite andere Helden zu töten. Nicht wirklich spannend oder sogar gruselig. Eher unbeabsichtigt komisch und pubertär. Also doch ein bisschen wie das, was Daniel Way gerade mit Wade Wilson anstellt.

Das Artwork ist okay, wirkt aber durchaus befremdlich, dadurch das alles was schlimm ist so sehr inszeniert wird. Da gibt es keine Nuancen. Es geht immer nur so: „BAM in die Fresse! Schaut euch an wie Spideys Gehirn verteilt wird! FUCK YEAH!“ Hab mir von dieser wöchentlichen Serie echt was anderes erhofft.

Deadpool kills the Marvel Universe #3

Weiter schnetzelt sich Deadpool durchs Marvel Universum. Den Green Goblin hat er grad enthauptet und nun ist er weiter zu Prof. Xaviers Schule für begabte Jugendliche. Dort foltert er den Professor ein wenig, bis die anderen X-Men auf ihn aufmerksam werden. Nacheinander tötet er Cyclops, Emma Frost, Colossus, Pixie und sogar Wolverine. Bald könnte sein Streifzug aber ein Ende finden, da ihm der Taskmaster mittlerweile auf den Fersen ist.

Okay das war jetzt etwas besser. Trotzdem bleibt auch die dritte Ausgabe dieser wöchentlich erscheinenden Miniserie totaler Mist. Das Artwork ist insgesamt ein wenig besser, bei den meisten Charakteren verkackt Dalibor Talajic aber erneut. Schlimm ist aber das Cullen Burn wirklich zu glauben scheint das es eine Story ist wenn Deadpool Leute tötet. Ist es übrigens nicht wirklich. Außerdem Frage ich mich wirklich wie Deadpool plötzlich Wolverine töten kann in dem er ihn im vorbeigehen einfach mal köpft. Dämlich.

Deadpool kills the Marvel Universe #4

Weiterhin metzelt Wade Wilson sich wild durch die Pampa. Daredevil muss dran glauben, genauso wie der Punisher, doch dann holt Taskmaster Deadpool ein und es kommt zum finalen Kampf.

Haben wir es endlich geschafft. Es war ja wirklich nicht gut und auch die Finale Ausgabe holt da nichts mehr raus. An positiven Punkten fällt mir ein, die Cover waren alle ganz nett, Man-Thing hat einen gar nicht so bescheuerten Gastauftritt und das Ende passt ganz gut zu Deadpool. Ansonsten werde ich leider nichts gutes über diese oder die anderen 3 Ausgaben verlieren können. Es ist faszinierend wie Cullen Bunn es scheinbar schon krampfhaft versucht Atmosphäre oder Action zu vermeiden. Der Kampf gegen Taskmaster hat keinerlei Tempo und die meiste Zeit teilen die beiden sich nicht mal ein Panel.

Auch die Tötungsszenen haben keinerlei Einfluss auf irgendwas. Natürlich ist jedem Leser klar das es nur irgendeine „What if…?“ Story ist und die Todesfälle keinen Einfluss auf irgendwas haben. Daher müsste man wenigstens diese in sich geschlossene Geschichte so aufbauen das man mitfiebert. Wenn Deadpool aber jedes Mal die Helden sofort tötet wenn er sie zum ersten mal sieht, kann auch keine Spannung entstehen.

Sehr schwache Reihe ohne wirkliche Qualitäten.


Als Bonus findet ihr in dem Band auch noch eine 9-seitige Kurzgeschichte aus “Captain America: Who wan‘t wield the Shield?”, die vom Golden Age Deadpool, dessen Origin und davon erzählt, wie Captain Americas Schild stahl. Das sehr cartoonige Artwork von Joe Quinones ist ganz lustig, leider ist es der Inhalt nicht wirklich. Der einzige Gag hier ist dass die Geschichte zwar in den Vierzigern spielt, Deadpool immer “Yo” Ruft und sich aufführt wie ein weißer Rapper. Auch nicht wirklich lustig, außer bei der Übersetzung ist irgendwas essentielles verloren gegangen.

Auch wenn dieser Band wirklich nicht unterhalten konnte, sollte man die Augen aufhalten für die Fortsetzung “Deadpool Killustrated”, die folgende Miniserie ist nämlich sehr viel besser geworden.

4,3 von 10 zerplatzte Helden