Phoenix Wright - Ace Attorney (2012) [Koch Media]
In der Zukunft drohte das japanische Justizsystem unter der last der vielen Verhandlungen zusammen zu brechen. Um dies zu verhindern werden Verfahren straff im Eilverfahren abgespult. An diesen flotten Stil müssen sich auch die Verteidiger erstmal gewöhnen. Einer der besten Vertreter seiner Zunft ist Staranwalt Phoenix Wright. Zur Zeit arbeitet er daran die Unschuld von Maya Fey zu beweisen, die angeblich ihre Schwester Mia Fey getötet haben soll. Um die Wahrheit ans Licht zu bringen, schreckt unser heldenhafter Advokat nicht mal davor zurück Hokuspokus anzuwenden. Später wird Staatsanwalt Miles Edgeworth (Takumi Saitô) selbst angeklagt. Er soll ebenfalls einen Mord begangen haben und zwar vor 15 Jahren. Wieder mal glaubt nur Phoenix an seine Unschuld. Diesmal steht ihm aber Manfred von Karma entgegen, Miles ehemaliger Mentor und seit 40 Jahren ungeschlagen im Gerichtssaal. Diese Bilanz werde er sich auch nicht von einem jungen aufstrebenden Rechtsanwalt versauen lassen.
Phoenix Wright ist eine Videospielverfilmung vom japanischen Tausendsassa Takashi Miike (Yatterman), basierend auf der gleichnamigen Spielreihe von Capcom. Da ich sowohl großer Fan von Miike, wie auch von den Spielen bin, kann eigentlich nichts schief gehen. Überhaupt gibt es nur wenige andere Regisseure, denen ich zutrauen würde so etwas als Film umzusetzen. Denn die Spiele und die darauf basierenden Manga sind bei Weitem keine normalen Gerichtsverhandlungen. Es passieren immer die merkwürdigsten Dinge und es fehlt den einzelnen Fällen nie an absurden Ideen. Für diesen Film wurden zwei Frühe Fälle des Spiels und vor dann noch der Berühmte und für die Story sehr wichtige DL-6 umgesetzt. Dabei schafft Miike es vorzüglich den Stil des Spiels zu übernehmen. Ziemlich schnell führt er die beliebten Spielfiguren ein und trifft auch ihre Charakterzüge sehr genau.
Gerade im Visuellen aber macht der Kultregisseur alles richtig. Die Computereffekte sind zwar teilweise total drüber, sollen sie aber ja auch sein. Sogar die abgedrehten Frisuren aus dem Spiel hat er umgesetzt und irgendwie sieht es nicht mal albern aus. Muss man auch erstmal hinbekommen. Bei den Darstellern sind auch bekannte Namen vertreten. Als junger Staatsanwalt wäre da zum Beispiel Takumi Saitô (Vampire Girl vs. Frankenstein Girl) oder auch die vor allem aus Animes bekannte Mitsuki Tanimura (Das Mädchen, das durch die Zeit sprang) und Ryo Ishibashi (Suicide Club) ist auch dabei. Durchweg also ein Team aus Leuten, die man in Miikes Filmen schon öfter sehen konnte. Scheinbar kommen sie auch alle gut miteinander klar, denn die Darsteller haben schon merklich bock auf jede erdenkliche Albernheit. So was überträgt sich natürlich auch auf den Zuschauer und lässt die eine oder andere etwas langatmige Szene vergessen. Denn ganz ohne Durchhänger ist der Film dann doch nicht. Schließlich ist so eine Gerichtsverhandlung nicht immer total mitreißend, selbst dann nicht wenn sie visuell aufregend dargeboten wird und es von guten Ideen wimmelt. Dabei handelt es sich allerdings um meckern auf hohem Niveau, denn wenn jede Videospielverfilmung so gut wäre, hätten sich ihr Ruf schon sehr bald rehabilitiert.
Vom Bild her kann man an der DVD von Koch Media nichts aussetzen. Die deutsche Synchro hingegen ist nicht ganz perfekt. Dafür ist aber der O-Ton mit auf der Scheibe. Als Bonus gibt es noch den Originaltrailer und Teaser und außerdem noch ein Video von den verschiedenen Erstaufführungen und den dazugehörigen Q&A’s, sowie ein ausführliches Making Of. Außerdem sind auch noch ein paar hauseigene Trailer, wie der zu “Tai Chi Zero” zu sehen.
7,9 von 10 fliegende Robo-Samurais