Sergeant York (1941) [Schröder Media]
In seiner Jugendzeit war Alvin C. York (Gary Cooper) ein Trunkenbold und Schläger, nur ein paar Jahre später hat er sich zum frommen Christen gewandelt, der noch ein wenig später nach dem ersten Weltkrieg einer der meist dekorierten amerikanischen Kriegshelden aller Zeiten geworden ist. Doch wie kam es dazu? Als Trinker bereitete er seiner Mutter viel Ärger, doch als die schöne Gracie Williams (Joan Leslie) in sein Leben trat wurde alles andere. Über Nacht wurde er vernünftig und begann hart zu arbeiten um sich bald ein Stückland leisten zu können, wo der Mais besser wachsen sollte als in seinem steinigen Acker. Er fand zu Gott und sollte eingezogen werden, also nicht von Gott, sondern von der Armee. Er wollte allerdings nicht und plädierte darauf das ein gläubiger Christ keinen anderen Menschen töten kann. Aber nach dem man ihm gut einredete stellte er fest das sein Land wichtiger ist als die 10 Gebote und so führte er seinen Dienst brav und äußerst erfolgreich aus.
Für neun Oscars nominierte Kriegspropaganda der Warner Bros. Gewonnen wurden davon zwei, einmal den für die Beste Hauptrolle und den fürs beste Editing. Der Film basiert auf den wirklichen Erlebnissen von Alvin C. York, die bis auf ein paar dramaturgische Höhepunkte auch so geschehen sind. Der echte York war eigentlich gegen die Verfilmung und erst als der zweite Weltkrieg ausbrach wurde ihm klar wie wichtig so ein Film ist um der Jugend klar zu machen, dass man seinem Land treu dienen muss.
Subjektiv gesehen is die Propaganda unerträglich, aber auch objektiv betrachtet ist es schwer den Film aus heutiger Sicht zu ertragen. Eklige Propaganda ist nun mal eklig. Was man dann aber objektiv zugeben muss, ist dass der Film ansonsten ein solides Machwerk ist. Das Drehbuch ist gut geschrieben, die Rollen gut besetzt und überzeugend gespielt und trotz einer Länge von über zwei Stunden bleibt das Tempo stets flott. Dabei ist besonders erstaunlich wie man den Krieg nur eine Viertelstunde lang zeigt. Der Rest dient dazu York toll dastehen zu lassen und die Zuschauer mit einer schmalzigen Liebesgeschichte und vielen harmlos lustigen Szenen einzulullen. Der Krieg kann tödlich sein, aber nur für die anderen. Perfide ist dabei wie man den jugendlichen Zuschauern schön aufzeigt, dass deutsche Soldaten sich sofort ergeben wenn man sie nur böse genug anschaut. So gefährlich kann also auch der zweite Weltkrieg nicht sein. So hat man es dann wohl auch geschafft viele unentschlossene junge Männer zur Armee zu bringen. Also durchaus kein spaßiges vergnügen, zumindest dann nicht wenn man die Propaganda auch als das wahrnimmt. Zeitgeschichtlich ist der Film aber durchaus interessant, allein um zu zeigen wie man versucht und auch geschafft hat Zuschauer durch Filme zu beeinflussen.
Um die historische Relevanz des Films besser zu verstehen bietet sich der auf der DVD befindliche Audiokommentar an. In diesem erklärt eine Filmwissenschaftlerin, die sich auf Kriegsfilme spezialisiert hat Hintergründe zu so gut wie jedem Detail des Films. Bei über zwei Stunden wird’s teilweise sehr trocken, wer sich aber wirklich dafür interessiert, bekommt hier einige Informationen die man nirgendwo anders bekommen kann. Die Bildqualität ist ebenfalls gut und so auch der deutsche Ton. Ein Trailer zum Film ist als Bonus auch noch dabei. Der Film an sich ist inhaltlich schrecklich, jedenfalls für mich, aber wer sich mit der Person York und den Details zu diesem doch wichtigen Film intensiv beschäftigen möchte, bekommt mit dem Kommentar sehr lehrreichen, aber auch extrem trockenen Stoff.