Mars Attacks: Classics Obliterated (IDW)
Mittlerweile reicht es den Marsianern nicht mehr einfach nur unsere einstmals schöne Erde zu infiltrieren und einzunehmen, jetzt fangen sie auch noch an unsere klassische Literatur einzunehmen. Alles beginnt mit dem jungen Seemann Herman Melville, der mit ansieht, wie ein UFO vom Mars dem rachsüchtigen Captain Ahab Moby Dick wegschnippt. Danach bringen die Marsianer eine Mutationssubstanz nach London, wo der arme Dr. Jekyll zum schrecklichen Monster Hyde wird. Zum Schluss strandet eines der Aliens auf einer einsamen Insel, auf der aber schon ein gewisser Robinson Crusoe vor ihm gestrandet ist. Riecht nach Ärger.
In Killustrated hat Deadpool gerade versucht die literarischen Wurzeln des Marvel Universums auszulöschen und nun machen es ihm die Mars Attacks Aliens nach und dringen ebenfalls in drei berühmte Geschichte ein. Leider fehlt ein wenig der Kontext warum sie es tun oder warum es sinn macht so einen Comic im Mars Attacks Franchise zu verorten. Hat man sich damit abgefunden, dass das ganze extrem Random ist, bekommt man aber drei kurzweilige Episoden auf knapp 50 Seiten geboten. Das Writing ist solide aber an sich nichts besonderes. Einige der Szenen sind echt lustig geworden und auch an absurden Gewaltszenen fehlt es dem Comic nicht.
Die meisten Punkte kann der Comic allerdings bei seiner Optik sammeln. Beim Artwork ist nämlich jede der Geschichten auf ihre eigene Art etwas ganz besonderes. Vor allem John McCrea (Hitman) zaubert in der Moby Dick Story ein paar fabelhafte Seiten die voll mit sehr coolen Ideen und absurden Goreszenarien sind. Auch Kelley Jones und Carlos Valenzuela haben hier zwei der sicherlich optisch eindrucksvollsten Mars Attacks Comics seit langem entworfen. Sieht wirklich toll aus. Die Seiten sind meist richtig gut arrangiert und sind voll mit tollen Ideen für Lautmalereien und auch die Kolorierungen sind bei allen Geschichten grundlegend anders, aber immer gut. Mars Attacks Fans können unbedarft zugreifen.
7,2 von 10 zerhackte Wale