Pacific Rim: Geschichten aus dem Jahr Null (Cross Cult)
Wir befinden uns im Jahr 2024. Seit etwas über Zehn Jahren steht die Menschheit unter den Attacken der sogenannten Kaijus. Riesige Monster aus einer anderen Welt, die durch einen Dimensionsriss im pazifischen Ozean in unsere Welt gelangen. Zuerst war die Menschheit ihnen vollkommen wehrlos ausgeliefert und konnte den Monstren nur mit verheerenden Atombomben Attacken beikommen, doch seitdem hat sich viel im Kampf gegen die Kaijus getan. Die junge Journalistin Naomi Sokolov soll für ihre Zeitung nun einen Artikel darüber schreiben warum die Menschheit kämpft. Dazu trifft sie einige Soldaten und Wissenschaftler die schon seit dem 10. August 2013, dem K-Tag, am Kampf beteiligt sind. Zum Beispiel befragt sie Stacker Pentecost, den heutigen Jaegerpiloten Ausbilder und ersten Testpiloten der riesigen Mechas. Aber auch Dr. Schönfeld wird interviewt, der einst die Idee für die riesigen Kamproboter hatte. Bei ihrer Recherche wird Sokolov immer klarer das es viele Gründe gibt um die Menschheit weiterhin zu verteidigen.
Nachdem Iron Man 3 nur noch okay war und über Man of Steel wollen wir lieber gar nicht erst reden, ruht alle Hoffnung der Geekfilmkultur auf Travis Beachams Hommage auf japanische Kampfroboter und Riesenmonster “Pacific Rim”, die gebührend von Guillermo del Toro in Szene gesetzt werden soll. So ein Nerdmegaevent kommt natürlich nicht ohne diverse Cah-ins aus und so gibt es neben einem eilig hin gerotzten Mobile und Download Game gibt es auch eine Prequel Graphic Novel, bei der man sich allerdings deutlich mehr Mühe gemacht hat.
Travis Beacham hat auch die Vorgeschichte zu seinem Film geschrieben und anstatt sich nur auf gigantische Kloppereien zu konzentrieren nutzt er die Momente neben des Kinospektakels dazu die Charaktere und ihre Welt vorzustellen und ihnen etwas Tiefe zu geben. So werden hier nicht nur zum Beispiel Idris Elbas (Thor) Chrakter Stacker Pentecost eingeführt, sondern auch Mako Mori, die im Film von Rinko Kikuchi verkörpert wird. Bei den Figuren aus dem Film hat man sich auch alle Mühe gegeben die Charaktere wie ihre Leinwand Vorbilder aussehen zu lassen. Außerdem können wir so die ersten Kaiju Angriffe miterleben. Interessant ist auch ein wenig mehr über die Funktionsweise der Jaeger zu erfahren, wobei natürlich vor allem die Steuerungsweise spannend ist, für die zwei Menschen geistlich verschmelzen müssen, was auf verschiedenste Weisen nicht nur die Effektivität, sondern auch das Potential für dramatische Ereignisse und emotionale Auseinandersetzungen. Die Graphic Novel bietet also eine kurzweilige und insgesamt ganz amüsante Mischung aus epischer Action, einer netten Science-Fiction Story, etwas Drama und vor allem viel Backstory für die Filmvorlage.
Das Artwork ist zwar meist solide, gleichzeitig aber auch eine mittlere Katastrophe auf gerade mal 100 Seiten verbrät man fünf Zeichner, vier Tuscher und drei Koloristen. So sieht das Ganze dann auch aus. Der Stil ändert sich alle paar Seiten, sieht mal etwas mehr nach einer kantigen Independent Produktion aus, mal wie ein glattgebügelter Mainstream Superhelden Comic und so weiter. Die Designs der Jaeger sind etwas langweilig, dafür sehen die Kaijus klasse aus. Vor allem Trespasser, der aussieht wie eine Riesenmonsterversion des Savage Dragon und der gruselige Karloff klasse aus. Insgesamt hätte ich mir aber einen realeren Stil wie auf dem Cover bevorzugt, der sich näher an die filmische Vorlage halten würde.
Die Pacific Rim Vorgeschichte kommt um 17x26 Tradeformat im Softcover daher und hat neben den circa 100 Seiten Comic noch einige Bonusseiten zu bieten, die mit einigen Auszügen aus dem Skript und den einzelnen Entstehungsetappen des Comics aufwarten können.
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