Clockwerx #2 - Sintflut (Splitter)
Nachdem Matt am Ende des ersten Bandes für die Verhaftung zweier von Mollys Leuten gesorgt hat, jedoch auch einen Kampf der Clocks miterleben musste, versucht er mehr Informationen aus Molly herauszubekommen. Die gute hat vor, die Luziferniumquelle, die Lord Oak irgendwo unter London anzapft, mit Hilfe ihrer gestohlenen Clocks versiegen zu lassen. So wirklich überzeugt ist Matt nicht von der ganzen Sache. Als er allerdings auf einem Empfang, zu dem Lord Oak seine Widersacher geladen hat, den Mann trifft, der vor fünf Jahren dafür gesorgt hatte, dass seine große Schwester ins Koma fiel, schließt er sich Molly Vane und ihren Leuten an. Zumal Molly ihm erklärt, dass das Luzifernium dazu genutzt werden kann, seine Schwester zu heilen...
So. Nu, hier zweiter Band und so, weil erster schon hier.
Ich hatte nach dem Lesen des ersten Bandes die Befürchtung geäußert, dass Clockwerx sich den Steampunk-Flair (ohne Dampf) durch okkultes Geschwurbel mit Luzifer oder anderem gern genutztem Personal kaputt machen könnte. Erfreulicherweise ist das nicht der Fall. Es wird eine Erklärung gegeben, die den ein oder anderen nicht ganz zufriedenstellen könnte, aber schon besser in diese Welt passt als irgendeine Magieform.
Matts Hintergrundgeschichte wird zu Beginn näher beleuchtet und man bekommt zu sehen, wie seine Schwester ins Koma fiel. Seine Beweggründe und vor allem die persönliche Bedeutung des Finales sind nachvollziehbar. Die Dialoge mit Molly Vane machen schon Spaß. Wie zu erwarten, haben die beiden natürlich Interesse aneinander, aber es wird nie plump.
Der Zeichenstil ist weiterhin knorke. Die Hintergründe fangen die Architektur Londons sehr detailliert ein. Das Design der Clocks ist einfach groß. Bei den Charakteren sieht's nicht immer so top aus. Gerade Mollys Leute sind kaum zu unterscheiden und bis auf Molly sehen alle Frauen exakt gleich aus. Ein großes Problem wird der Übergang von einem Panel zum nächsten, als die Clocks am Ende zum Einsatz kommen. Seite 48 gibt mir ihr Geheimnis einfach nicht Preis. Ich weiß, was das Endergebnis des Dargestellten ist, aber ich verstehe nicht, wie die Panels zusammenarbeiten sollen.
Sintflut ist ein temporeich erzähltes Album mit kleinen Schwächen, das den etwas mauen Anfang in Genesis nicht unvergessen macht, aber weniger relevant erscheinen lässt.
7,5 von 10 leicht sedierte Tenöre, die „Good Golly Miss Molly“ summen