Fuhrmann Henschel (Walter Richter) muss hilflos mit ansehen wie seine Frau (Ingeborg Stein) langsam verstirbt. Als allerletztes verspricht er ihr, das er nichts mit der Magd Hanne (Krista Keller) anfängt. Schon kurz nach ihrem Tod beginnt Hanne aber schon ihn zu umgarnen und um den Finger zu wickeln. Lange kann er ihr nicht widerstehen, außerdem muss sich ja auch jemand um seine schwerkranke Tochter kümmern wenn er auf Arbeit ist. Nachdem er erneut geheiratet hat, stellt sich erst heraus wie Hanne wirklich ist. Egoistisch und streitsüchtig treibt die den Fuhrmann in den Ruin und in den Wahnsinn. Und immer mehr macht er sich Vorwürfe das er das Versprechen an seine Frau gebrochen hat.
Passend zum 150. Geburtstag von Gerhart Hauptmann, legt der Christoph Merian Verlag das Hörspiel „Fuhrmann Henschel“ zum gleichnamigen Milieudrama auf CD auf. Das Hörspiel aus dem Jahre 1962 vom SRF ist schon ganz schön alt. Das merkt man während der 90 Minuten aber nicht immer. Die Dialog sind wirklich sehr gut geschrieben, so dass wirklich das Gefühl entsteht, das man sich im 19. Jahrhundert in Schlesien befindet. Die Art wie geredet wird, die Dialekte und Charakterisierungen alles sehr stimmig.
In den Hauptrollen sind besonders Walter Richter, der unter anderem auch im Fernsehen der erste Tatort Kommissar war und Krista Keller absolut überzeugen. Die beiden sind sehr glaubhaft und reißen den Zuhörer mit ihrer Leistung vollkommen mit. Auch in den kleineren Rollen fällt keiner der Sprecher negativ auf, alles wirkliche Könner.
Musiken und Geräusche sind sehr rar gesät, liegt natürlich zum einem am Alter des Hörspiels und zum anderen daran das die Orte nur selten wechseln und der Fokus komplett auf den Dialogen liegt. Ein paar Geräusche und sehr dezente Musik kommt trotzdem vor, steril klingt es jedenfalls nicht.
Wer also ein Hörspiel zu einem Drama von Gerhart Hauptmann hören möchte wird hier nicht enttäuscht werden.
8 von 10 Kaltblüter
