Finsternis #1 - Ioen (Splitter)
Blühende Landschaften, riesige Wiesen auf denen sich das Gras wie ein grünes Meer hin und her wiegt. Auf den Bergen liegt Schnee und die Gletscher sind voll intakt. Doch das alles ist hundert Jahre her. Damals regneten Drachen wie Meteoriten vom Himmel. Ein Dorf nach dem anderen löschten die Drachen aus und begruben die Menschheit langsam unter Asche und Lava. Der von der Legende versprochene Heiland in Eisrüstung kam aus dem Gefecht nie zurück. Auch der letzte versuch die Drachen zu besiegen führte die riesige Armee von König Kirgräd in den Tod. Jetzt 100 Jahre später soll ein neuer Heiland auftauchen, vielleicht ist er ja schon irgendwo und wird noch völlig unterschätzt.
Zwei mal ist Christophe Bec hier schon mit seinem Comic Prometheus aufgetaucht (#1, #2). Jetzt geht es um das erste Album seiner Heroic Fantasy Serie „Finsternis“. Wie schon erwähnt spielt Finsternis in einer von Drachen dominierten Welt. Ein Held soll nach 100 Jahren kommen und die unterjochte und ausgemerzte Menschheit erretten.
Okay, einen Preis gewinnt Bec für diese Geschichte wirklich nicht. Leider ist die Geschichte auch im Comic nicht viel spannender ist. Die Figuren sind einfach zu gewöhnlich, zu typisch für eine Fantasy Geschichte.
Was Finsternis aber besonders macht, sind die Zeichnungen von Iko. Die Drachen haben ein wenig von Gigers Aliens und generell verbindet er das beste aus US-Comics und franko belgischen. Einige Seiten sind handwerklich nahe an der Perfektion. Was hier nur ein wenig stört, ist das auch wenn die Zeichnungen teilweise unglaublich gut und detailliert sind, fehlt es ihnen an Seele und einem eigenen Stil.
Finsternis macht optisch einiges her, hat man den dicken Hardcover umschlag wieder geschlossen hat man schon bald alles über den Inhalt vergessen. Wirklich Schade, hoffentlich ist der zweite Band etwa aufregender. Das Artwork ist trotzdem sehr cool, auch wenn es an Eigenständigkeit fehlt.
6,6 von 10 Speerschleudern