Star Trek: Enterprise #2 - Was Menschen Gutes tun (Cross Cult)
Ein kleiner Mann mit großen Ohren kämpft sich im beginnenden 25. Jahrhundert durch eine abgelegene Gegend in Louisiana auf der Erde. Nog will seinen alten Kumpel Jake Sisko besuchen. Erstmal natürlich, weil die beiden sich schon sehr lange nicht mehr gesehen haben, aber auch, weil er an Daten gelangt ist, die Geschehnisse in der Mitte des 22. Jahrhunderts vollkommen neu interpretieren. Anscheinend wurde der Todestag Charles Tuckers und sogar die Chartaunterzeichnung der ersten Koalition der Planeten falsch datiert. Aber das sind nur kosmetische Änderungen an der Geschichte, wenn man sie in Relation zu dem setzt, was Nog und Jake bei ihrer Recherche über das, was damals wirklich geschah, erfahren...
Ein kleiner Mann mit großen Ohren kämpft sich im beginnenden 25. Jahrhundert durch eine abgelegene Gegend in Louisiana auf der Erde. Nog will seinen alten Kumpel Jake Sisko besuchen. Erstmal natürlich, weil die beiden sich schon sehr lange nicht mehr gesehen haben, aber auch, weil er an Daten gelangt ist, die Geschehnisse in der Mitte des 22. Jahrhunderts vollkommen neu interpretieren. Anscheinend wurde der Todestag Charles Tuckers und sogar die Chartaunterzeichnung der ersten Koalition der Planeten falsch datiert. Aber das sind nur kosmetische Änderungen an der Geschichte, wenn man sie in Relation zu dem setzt, was Nog und Jake bei ihrer Recherche über das, was damals wirklich geschah, erfahren...
Wie im Epilog des mauen ersten Bands angedeutet wurde, versucht dieser Roman hinter dem Unfall aufzuräumen, den die letzte Enterprise-Episode darstellt. Das Cover lässt vermuten, was ich zuvor noch als Überraschung im Dunkeln ließ – Trip stirbt nicht durch den Überfall der „Piraten“. Auch wenn das „unseriös“ ist, gibt es allein dafür schon mindestens 5 Punkte.
Andy Mangels und Michael A. Martin schaffen es günstigerweise jedoch auch noch, dass Trips Überleben plausibel erklärt, nebenbei die vorher verkorkste Zeitlinie gerichtet und in Einklang mit dem Kanon gebracht und sich über das Serienfinale lustig gemacht wird. Damit das funktioniert müssen sie allerdings einige inhaltliche Stunts hinlegen und sich leider auch der Sektion 31 bedienen. Ähnlich wie die MACOs ist Sektion 31 ein Element, das in meinen Augen einfach nichts in der Föderation bzw. der Sternenflotte zu suchen hat, weil es diesen ganzen Grundgedanken einer positiven gesellschaftlichen und politischen Entwicklung in Luft auflöst. Abgesehen davon ist es einfach grandios, wie gut die Autoren ihre Hausaufgaben gemacht haben. Egal in welcher Zeit oder welchem Ort sie sich bewegen, liefern sie immer korrekte Verweise auf Episoden bzw. Ereignisse aus dem Kanon. Super – und dann ist die Geschichte sogar noch spannend!
Die Charaktere sind auch in diesem Band wieder unheimlich gut getroffen. Gerade die Beziehung zwischen Trip und T'Pol und der Verlust ihres künstlich erzeugten Kindes wird sehr intensiv herausgearbeitet. Umso unerträglicher werden die emotionalen Folgen von Trips vermeintlichen Tod dargestellt – nicht nur in Bezug auf T'Pol, sondern auch auf seine Angehörigen.
Großen Anstoß habe ich auch diesmal wieder an der Faszination der beiden Autoren für Glanz und Glorie gefunden – auch wenn diese längst nicht so stark hervortritt, wie im ersten Band. Allerdings gleicht dies der Umgang mit dem Thema Pazifismus aus. Im Verlauf der Geschichte kommt es zu einer Entführung mehrerer Aenar. Die Aenar sind eine blinde, hochtelepathisch begabte Unterart der Andorianer. Die Aenar haben sich zu einem gewaltfreien Leben entschieden. Diese Entscheidung macht sie in den Augen der meisten Charaktere im Roman zu Invaliden. Sogar Captain Archer spricht über die Aenar, als würde der Pazifismus sie vollkommen handlungsunfähig machen. Dass die Aenar dann nur „jammern“ und weinen, während alle anderen heroisch 'rumballern, ist dann auch verständlich. Ich stelle das jetzt etwas überspitzt dar, aber die Passagen im Buch sind wirklich sehr unangenehm zu lesen. Zumindest der Charakter Shran kommt zum Ende des Buchs etwas zur Räson.
Star Trek: Enterprise #2 – Was Menschen Gutes tun ist ein „Pageturner“, um auch mal hip zu klingen, und - verdammt noch mal - es war nötig!
Star Trek: Enterprise #2 – Was Menschen Gutes tun ist ein „Pageturner“, um auch mal hip zu klingen, und - verdammt noch mal - es war nötig!
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