Wegen eines Klavierwettbewerbs zieht Amamiya mit seiner Mutter von Tokyo in eine Kleinstadt. Neugierig auf seine neuen Mitschüler stellt er sich am 1. Schultag der Klasse vor. Doch die haben nicht viel übrig für den Jungen mit Klavierunterricht und reichen Eltern. Enttäuscht lässt er den Unterricht über sich ergehen. Als er nach hause gehen will wird er von den Klassenanführern gestoppt und zu einer Mutprobe genötigt. Er soll nachts im Wald auf dem alten Geisterpiano spielen.
Da er Pianist werden will sollte das schließlich kein Problem für ihn sein. Er erinnert sich bei seiner Ankunft tatsächlich Klaviermusik aus dem Wald gehört zu haben. Allerdings schwören seine Klassenkammeraden das man dem alten Kasten keinen Ton entlocken kann da er kaputt ist und lediglich die Geister nachts darauf spielen. Doch da mischt sich ein weiterer Junge namens Kai ein, er behauptet man könne sehr wohl auf dem Flügel spielen. Er selbst tut das ständig. Als Amamiya und Kai bei dem Piano im Wald ankommen schafft er es trotz großem Bemühen nicht einen Ton zu spielen, Kai ist völlig überrascht und probiert es selbst und wie von Zauberhand erklingen die schönsten Tönen. Amamiya will unbedingt wissen wo er unterrichtet wird, doch Kai kommt aus ärmlichen Verhältnissen und hat nie eine Klavierstunde gehabt.
The Piano Forest von Makoto Isshiki ist ein Anime über die Liebe zur Musik und die Freundschaft zwischen zwei sehr unterschiedlichen Jungen die viel voneinander lernen können.
Amamiya übt in jeder freien Minute für den Wettbewerb, für Kai wäre das nichts denn er spielt nur aus Spaß. Und immer wieder das selbe zu spielen ist ihm auch zu langweilig. Amamiya ist so aufgewachsen und hat schon in jungen Jahren mit dem Unterricht begonnen. Er kann nicht verstehen wie Kai sein Talent nicht nutzt und fördern will.
Hier wird sehr schön durchleuchtet welche Vor- und Nachteile es mit sich bringt Musikunterricht zu nehmen oder sich alles selbst bei zu bringen. Kai spielt beispielsweise nach Gehör da er keine Noten lesen kann, dadurch ahmt er aber immer nur nach und entwickelt keinen eigenen Stil. Diesen Punkt fand ich sehr interessant, besonders weil ich das aus eigener Erfahrung kennen.
Desweiteren geht es hier um eine sehr innige Freundschaft zwischen einem sehr reichen Jungen und einem dessen Mutter als Hostess ihr Geld verdienenen muss. Doch ihre Musikleidenschaft verbindet die beiden sehr stark.
Die Zeichnungen und Animationen haben mir sehr gefallen. Sie sind nicht, wie in Animes oft üblich, überzogen und rein der Fantasie entsprungen, sondern sehr real. Ok zugegeben die Nummer mit dem Mädchen die Klavier spielend, auf einem Klo sitzen über eine Wiese fährt ist schon ziemlich an den Haaren herbei gezogen, aber dafür auch extrem unterhaltsam. Eine sehr schöne Geschichte in der schon den ganz kleinen die klassische Musik näher gebracht wird. Ideal für die ganze Familie.
Die DVD kommt mit einem 8 seitigen Booklet in dem berichtet wird wie Japan zum Klavier spielen kam und was daraus geworden ist.
Außerdem lernen wir ein wenig über Makoto Isshiki aus deren Feder The Piano Forest stammt. Und wir erfahren wissenswertes über die Madhouse Studios.
Mit 140 Minuten ist der Film schon ein ganz schöner Brocken und gerade am Anfang zieht sich die Handlung manchmal ein wenig. Trotzdem hat er mir sehr gefallen.