MindNapping - 7 - Das Geschwür (Audionarchie)
Der Winter schneit überraschend früh das Örtchen Easthope in North Dakota ein. Es wird ein harter Winter. Wie jedes Jahr. Nichts was man nicht mit warmen Gedanken nicht aushalten könnte. Doch dieses Jahr ist es anders. Das Grauen beginnt, wie so oft, während eines Interviews mit einem Politiker der Republikanern. Vizegouverneur Larsen (Douglas Welbat) dreht während eines Gesprächs bei einem Radiosender vollkommen durch und tötet Bob (Tammo Kaulbarsch), den Radiomoderator. Während der Schnee das Städtchen immer mehr von der Außenwelt abschneidet, drehen immer mehr Einwohner durch und töten sich gegenseitig. Pete Glover (Gordon Piedesack) und seine Frau Sandy (Sylvie Nogler) gehören zu den wenigen die normal geblieben sind. Zusammen mit Petes Bruder Ian (Robert Missler), der glaubt das hinter all dem Außerirdische stecken, versuchen sie zu fliehen.
Die siebte Inkarnation von MindNapping hypnotisiert ab der ersten Sekunde durch seinen carpenteresken Soundtrack von Marcel Schweder. Paranoia, Isolation, Hoffnungslosigkeit und Wahnsinn, all das wird schon allein durch die exzellente Keyboard Untermalung rübergebracht. Die Atmosphäre ist also sofort dicht und bedrückend. Im verlauf der Geschichte verdichtet sich das Schneetreiben immer mehr und die Temperatur fällt auch spürbar. Auch das bringt die Soundkulisse hörbar rüber. An der Atmosphäre kann man also wirklich rein gar nichts aussetzen.
Das würde aber nicht viel bringen, wenn die Story nicht stimmen würde. Diese ist eine Mischung aus Carpenters Thing und Romeros Crazies. Niemand kann Niemanden vertrauen, auch bei sich selbst sollte man vorsichtig sein. Auch das Ende ist klasse und lässt dem Zuhörer Spielraum zur eigenen Interpretation, ganz klar wie es wirklich gelaufen ist wird’s bis zum Ende nämlich nicht.
Bei den Sprechern scheint schon allein von den Namen her alles in trockenen Tüchern zu sein. Gordon Piedesack, Douglas Welbat, Sascha Rotermund, Julia Fölster und Konrad Halver allesamt gute Namen, die überzeugende Leistungen gebracht haben. Vor allem Douglas Welbats Tobsucht Anfall ist unübertreffbar, wahnsinnig gut! Nur Sylvie Nogler fand ich nicht immer ganz glaubhaft, aber auch nicht so sehr das es mich gestört hätte.
Raimon Webers zweiter Beitrag zu MindNapping ist ebenfalls richtig gut geworden und ist diesmal nicht nur für Thriller-, sondern auch für alle Horrorfans wärmstens zu empfehlen.
9 von 10 nackte Irre