Die Schöne und das Biest (1957) [S.A.D.]
Ursprünglich wollte der etwas schusselige Zauberer Hodge den jungen Prinzen in einem abgelegenen Schloss in der Einsamkeit zu einem reifen Mann werden lassen, um ihn zu einen besseren Menschen werden zu lassen. Allerdings vergisst er ihn und kommt erst 500 Jahre später wieder zu ihm zurück. Natürlich ist aus dem Prinzen kein guter Mensch geworden, sein ungehaltenes Ich hat sich sogar auf sein Aussehen ausgewirkt und nun ist er nicht nur innerlich ein Scheusal. Der Zauberer kann sich seinen Fehler nicht verzeihen und will es wieder gut machen. Das Biest wünscht sich eine Gefährtin zu haben, etwas das antworten kann und ihm auch zuhört und so macht Hodge sich auf die Suche nach einem Mädchen das es mit dem Biest aushalten kann.
Die Schöne und das Biest, eine alte, aber immer moderne Geschichte darüber das wahre Schönheit von Innen kommt und das gewalttätige Beziehungen cool sind. Ernsthaft, jede Version von Nicholas Stuart Grays Märchen, hat auch heute noch neben der übergeordneten Botschaft das wahre Schönheit nicht offensichtlich ist, auch immer Szenen in denen die Partnerin des Biests körperlich und seelisch misshandelt wird. Immer heißt es dann, das sich das Biest nun mal nicht anders verhalten kann, doch auch das es eigentlich einen schönen Charakter hat Ähnlich bei einem Pärchen das sich im Suff immer gegenseitig verprügelt und danach ist alles wieder in Ordnung. Das ist natürlich Teil der originalen Erzählung, hätte man aber über die Jahre auch irgendwie mal ein wenig ändern können, da die Darstellung von Frauen wirklich sehr merkwürdig wirkt. Natürlich ist es auch in dieser Version der Augsburger Puppenkiste aus dem Jahre 1957 für den Bayrischen Rundfunk nicht viel anders. Vergleicht man dieses Puppenspiel mit anderen Versionen wie der von Disney muss man aber auch sagen, das die Schöne hier nicht annähernd so treu doof ist wie Belle und das Frauenbild das hier transportiert wird auch recht reflektiert ist, zumindest wenn man sich vor Augen hält wann dieses Stück entstanden ist. Schön ist das das Biest mit den anderen Puppen nicht gerade zimperlich umgeht und es manchmal wirklich gruselig und einschüchternd wirkt.
Die Inszenierung ist sehr geglückt, die Marionetten hübsch modelliert und die Kulissen machen ebenfalls viel hier. Vor allem das Schloss des Biests sieht in schwarzweiß wirklich toll aus. Gewohnt gut sind auch die Sprecher. Wer also eine Aufführung der Kiste für etwas ältere Zuschauer sucht ist hier richtig. Abgesehen von einem Wendecover bietet die DVD leider keine Extras. Nicht mal Untertitel oder irgendeine Option außer den Film zu starten. Fast vergessen hätte ich, zu erwähnen das der die Musik wirklich sehr außergewöhnlich ist. Denn obwohl er aus dem Jahre 1957 ist, wurde ein großteil des Soundtracks digital erzeugt was einen oftmals sehr surrealen und abgedrehten Sound ergibt.
7 von 10 Drachen die sich die Flügel ausgebürstet haben
Hier noch ein paar Rezensionen zur Geschichte:
Die Schöne und die Bestie (1946) [Alamode]
Die Schöne und das Biest: Weihnachtszauber (1997)
Beauty and the Beast: A Dark Tale (2010)