The Prisoner (2009) [Koch Media]
Ein Mann wacht in der Wüste auf und muss mit ansehen wie ein alter Mann von einer Gruppe bewaffneter Männer verfolgt wird. Er versucht dem Mann, der sich als Nummer 93 vorstellt, zu helfen. Er berichtet ihm vom Dorf und das er andere Träumer finden muss um fliehen zu können. Kurz darauf wird der namenlose Mann in das Dorf gebracht. Während seine Erinnerungen langsam zurückkehren, muss er feststellen das sein Leben, an das er sich erinnert im Dorf keine Bedeutung hat. Man stellt ihm ein Haus, das innerlich die exakte Kopie seiner New Yorker Wohnung ist. Zwar weiß er seinen echten Namen wieder, doch wird er ab jetzt nur noch Nummer 6 (Jim Caviezel) heißen. Im Schlaf muss er aber immer wieder an sein echtes Leben in New York denken. Doch kein Weg scheint aus dem Dorf zu führen, genauso wenig wie man von der Insel herunter kann. Die meisten Bewohner denken sogar es gäbe nichts anderes als das Dorf. Nummer 6 forscht immer weiter nach der Wahrheit, gerät dabei ins Visier von Nummer 2 (Ian McKellen) dem Anführer des Dorfs und bald muss er lernen, das es Leben kostet von der Freiheit zu träumen.
Regisseur Nick Hurran (Doctor Who) und Drehbuchautor Bill Gallagher, haben sich gemeinsam eine schwere Aufgabe ausgewählt. Sie wollten die Science-Fiction Serie „The Prisoner“, bei uns bekannt als „Nummer 6“ remaken und das anstatt wie in der Serie von 1967 nur mit 6 Folgen statt 17 alles erzählen. Mutig, zudem die Serie bis Heute zu den geschätztesten Science-Fiction Serien überhaupt gehört.
Da meine nur wenigen Erinnerungen an die TV-Serie schon ziemlich erblasst sind, fallen vergleiche zum Original ziemlich schwer. Daher kann ich die Serie nur alleinstehend bewerten, was man aber auch sollte, da beide Serien noch zu viel mit einander gemein haben.
Die Handlung setzt sich aus Szenen verschiedener Realitäten zusammen einmal sehen wir Nummer 6 im Dorf und dann auch wieder Michael, der ja Nummer 6 ist, zuhause in New York. Beide Erzählweisen vermischen sich mit eingestreuten Flashbacks, Träumen, Schizophrenen Gedankengängen und Illusionen. Genauso wenig wie Nummer 6 wissen wir Zuschauer was wirklich vor sich geht, alles scheint gelogen zu sein und jedes Mal wenn man ungefähr etwas zu ahnen scheint, wird klar das Nummer 2 will das man glaubt zu wissen was los ist. So bleibt das Geheimnis der Insel bis ganz kurz vor Schluss ungelüftet.
Nicht ganz so stark sind die schauspielerischen Leistungen in der Serie. Ian McKellen (X-Men) spielt fantastisch und schafft es auch immer wieder schlechtere Leistungen der anderen Schauspieler aufzuheben. Leider bleibt Jim Caviezel bis zum Ende ziemlich blass. Mit einem stärkeren Hauptdarsteller hätte man noch ein wenig mehr rausholen können. Sehr gefallen hat mir aber noch Lennie James (Jericho) der auch schon bei The Walking Dead verdammt gut war.
Die Kulissen sind sehr gut, man hat es geschafft der gesamten Handlung einen sehr surrealen und isolierten Eindruck zu verliehen und auch der Soundtrack, der meist aus sehr melancholischen oder pervertierten Versionen bekannter Stücke besteht passt großartig. Das Prisoner Remake ist eine exzellente Science-Fiction Serie mit einigen Wendungen und lässt euch immer mit dem Wunsch nach mehr, besonders nach mehr Informationen zurück, wodurch man die Serie wohl nicht einfach so ausschalten werden kann.
Koch Media hat die Serie auf 3 DVDs in einem schicken Digi-Pack mit Schuber herausgebracht. Auf jeder DVD befinden sich zwei Folgen und zu jeder Folge gibt es noch die geschnittenen Szenen, ein Making of und einen Blick in die Welt von Prisoner, wo die Mitarbeiter Hintergrundinformationen zur Serie erläutern. Außerdem gehört zum Bonusmaterial noch ein Video des Comic Con Panels, einige Interviews und die Regiebesprechung. Insgesamt sind das knapp zwei Stunden Bonusmaterial, da kann man wirklich nichts dran aussetzen. Eine tolle Serie die hier toll veröffentlicht wurde. Die 3 DVD Version ist super und sollte den Weg in viele Science-Fiction Sammlungen schaffen.
8,4 von 10 weiße Bälle