Reise zum Mittelpunkt der Erde (1999) [Koch Media]
Theodore (Treat Williams) und Jonas Lytton (Jeremy London) planen eine Expedition in das Innere der Erde. Um jeden Preise wollen sie herausfinden was sich dort befindet. Begleiten werden die beiden von der schönen und wohlhabenden Dame Alice Hastings (Tushka Bergen), die ihren Mann Casper (Bryan Brown) suchen will, der bei genau so einer Expedition zum Mittelpunkt der Erde verschollen ist. Gemeinsam mit dem muskelbepackten McNiff (Hugh Keays-Byrne) nehmen sie den schweren Abstieg in Angriff. Was wird sie dort unten wohl erwarten.
Hierbei handelt es sich, wie man unschwer erkennen kann um eine weitere Verfilmung von Jules Vernes Klassiker. Wie in den 90’ern üblich machte man bei Universal ein wenig Geld locker um einen weiteren epischen zwei Teiler fürs Fernsehen zu produzieren (wie zum Beispiel auch “Jason und der Kampf um das goldene Vlies“).
Man hat sich Mühe gegeben, dass merkt man dem Endergebnis schon an. Andererseits muss man auch gestehen: Es sind diverse Längen vorhanden, die CGI sehen nicht so doll aus (für eine Fernsehproduktion von damals kann man sie aber noch durchgehen lassen) und auch die Sets und die Darsteller sind immer überzeugend. Was zwar trashig ist, mir aber sehr gefallen hat, sind die Kostüme der Echsenmenschen. Teilweise sieht man zwar ohne weiteres die Nähte, aber cool sehen sie trotzdem aus.
Ein großer Kritikpunkt ist, dass der Film über längere Teile einfach nur so dahin plätschert. Die Darsteller können ihren Figuren keine Tiefe verleihen und bleiben zum Großteil bis zum Ende sehr blass. Richtig charismatisch ist nur Hugh Keays-Byrne (Mad Max), der zwar auch nur das Abziehbild “starker, warmherziger Mann mit Bart” verkörpert, dabei aber wenigstens knuffig ist. Ansonsten fehlt es mir zu sehr an Emotionen und das bisschen Drama ist einfach nicht gut genug um mich als Zuschauer so richtig in die Geschichte hineinzuholen. Ein wenig spannende Action ist aber letztlich doch dabei und man hat es auch geschafft dem Mittelpunkt einen ganz eigenen Look zu geben. Leider sind in diesem Punkt wiederum die Green Screens billig und sehen zu keiner Zeit echt aus. Extrem schlecht ist allerdings der Soundtrack. Machnmal wabert irgendwelcher Elektrokram durch die Boxen, dann werden Streicher oder Flötenmusik eingesetzt. Alles sehr planlos und scheinbar total zufällig über die Szenen gelegt.
Insgesamt sicherlich nicht die beste, bei weitem aber auch nicht die schlechteste Umsetzung des Stoffes.
Abgesehen von ein paar Trailern haben die beiden DVD’s nichts zu bieten, dafür sind Bild und Ton sehr gut (auch wenn das Bild nur 4:3 ist) und die deutsche Synchro ist sehr gut geworden.
6 von 10 Eierdiebe