The Transformers: Spotlight Prowl (IDW)
Nach Jahren voller erbarmungsloser Schlachten zwischen Autobots und Decepticons ist die Menschheit auf wenige Tausende geschrumpft und von den Bewohnern Cybertrons sind noch viel weniger Einwohner übrig. Doch endlich konnten die Decepticons vertrieben werden. Die wenigen überlebenden Autobots verstecken sich, im klaren darüber, dass die Menschen sie hassen, da sie keinen Unterschied zwischen ihnen und den bösen Besatzungstruppen Megatrons machen. Da die Autobots aber den Menschen beim wiederaufbau ihrer Zivilisation helfen wollen, mischt sich Prowl als Polizeiauto unter die normalen Dienstfahrzeuge. Monatelang absolviert er ohne zu murren den Polizeidienst, bis schließlich ein schreckliches Unglück ihn dazu treibt seine Verkleidung abzulegen. Nun ist er den Menschen ausgeliefert.
Dieser One Shot um den Autobot Chief Prowl ist ziemlich interessant geworden. Die Ähnlichkeiten zur Irak Besetzung durch die Amerikaner ist offensichtlich und wirft spannende moralische Fragen auf. Vor allem weil nicht nur gezeigt wird, dass die Menschen aus Angst überaus grausam gegen die Roboter vorgehen, sondern auch durch das kühle berechnende Verhalten eines Roboters, der zugleich Militarist ist, kommt es zu Problemen. Ganz davon abgesehen, dass es zwischen Mensch und Transformer ganz klar auch rassistisch motivierte Ängste, Vorurteile und Gewalt gibt. Dadurch kommt es zu ein paar ziemlich tiefsinnigen Momenten innerhalb des Hefts, obwohl die Umsetzung dieser spannenden Ideen nicht immer die beste ist. Trotzdem hat dieses Heft vieles zu bieten, was man von einem Transformers Comic so nicht erwarten würde. Ein weiterer Punkt ist zum Beispiel noch, dass Optimus Prime darüber nachdenkt den herrschenden Militarismus innerhalb der Autobuts Gemeinde aufzuweichen und demokratische Strömungen zu zulassen.
Das Artwork ist relativ düster, was klar ist, da der Comic in den Trümmern New Yorks spielt. Unter anderem sieht man wie ein verletzter Decepticon hingerichtet wird und auch ansonsten schafft der Comic es eine ziemlich düstere und hoffnungslose Stimmung zu vermitteln. Prowls Erscheinung wirkt auch recht dynamisch und sein Auftreten schafft es seine Emotionen gut rüber zu bringen. Ein gelungenes Heft, bei dem nur ein paar der Dialoge zu viel Pathos und Kitsch abbekommen haben. Ansonsten eine sehr zu empfehlende Sache.
7,7 von 10 Planeten der Affen