Geilermanns Töchter - Wenn Mädchen mündig werden (1973) [WVG Medien]
Bumsen will gelernt sein und irgendwann muss man ja anfangen. Daher treiben die zum Teil noch recht unerfahrenen Mädchen Petra (Ulrike Butz), Sylvia (Britt Corvin), Vera (Karin Glier) und Josef (Josef Moosholzer) es ganz schön deftig. Dabei wird der Hahn nicht nur ins Bierfass geschlagen, nein auch dicke Männer bleiben mit ihren Hosenträgern am VW Käfer hängen. Alles scheint verloren als der Brandstifter im Puff (Johannes Buzalski) seinem Rollennamen alle Ehre macht, doch wenn er dir mal nicht mehr stehen sollte, lasse dir eins gesagt sein: “Wo man bumst da lass dich nieder, böse Menschen haben keine Glieder!” Das weiß auch der Kakadu, der sein Frauchen tatkräftig beim Sex hilft und gemeinsam mit einem Affen, einem Tukan, einem Papagei und einer Würgeschlange den Männern so lange einheizt, bis sie ihrer Besitzerin die Wollust bereiten, die sie sich wünscht. Und wenn der Onkel mal die Falsche Krawatte anhaben sollte, ficken sie einfach den Filmproduzenten (Kurt Meinicke) oder ihren Privatdetektiv Schlüpf. Man sollte aber immer drauf achten nicht mit Kies zu überschüttet zu werden und 500 Mark sind nicht genug für deine Unschuld meine kleine. Aber keine Sorge wenn du dir etwas prellen solltest, dann massiert dir der alte eklige Mann die Schmerzen Weg. In diesem Sinne Prost, das Bier läuft ja schon über.
Die Beschreibung des Films mag merkwürdig klingen. Aber genau das ist es, was ihr zu sehen bekommt. Alois Brummer, der Mann, der mit “Graf Porno bläst zum Zapfenstreich” den Klamaukporno Stein ins Rollen brachte und schon vor seinen beiden “Gefährlicher Sex frühreifer Mädchen” Teil 1 und 2 fragte “Pornografie illegal?” kann auch hier das mausen nicht sein lassen und verbindet einzelne Sexsketche auf teilweise obskure, krude und abgedrehte Art miteinander. Sinn soll dabei nichts machen, sexy ist sowieso nichts, außer man steht auf alte und verschwitzte Männer. Brummer mag zwar der Initiator der deutschen Sexfilmwelle gewesen sein, aber das macht ihn noch lange nicht zum Produzenten der zumutbaren Filme dieses Genres. Eigentlich hätte man auch einfach Sketshow aus dem Ganzen machen können. Dann hätte man sich wenigstens keine Rahmenhandlung ausdenken müssen, die eh ignoriert wird, es aber trotzdem schafft den Film in seinen Möglichkeiten zu limitieren. Teilweise ist der Mummputz so nur schwer zu ertragen.
Egal wie schlecht dieser Film auch sein mag, man muss dieser Show ja neidlos anerkennen, das sie Dinge zeigt, die mir neu sind. Zum Beispiel habe ich noch nie gesehen, wie ein Kakadu einem Mann in den Arsch kneift um ihn beim Sex anzuspornen, während eine Boa, ein Affe, ein Papagei und Tukan dabei zuschauen. Ich habe auch gut ohne diese Szene leben können, ein wenig klüger und erfahrener fühle ich mich nach der Sichtung allerdings schon.
Über die handwerkliche Finesse des Filmemachers brauchen wir nicht weiter zu sprechen, daher gleich zu den Darstellern. Diese sind nicht wirklich toll. Herausragende Leistungen, selbst im Rahmen den solch ein Film zulässt, sind nicht zu entdecken. Ganz große “Stars” oder besonders hübsche Nackideis sind ebenfalls nicht vorhanden. Ein paar bekannte Genitalien habe ich dann doch gefunden. Wie immer vorne mit dabei ist Josef Moosholzer (Charlys Nichten), der sich in solchen Werken schon derart oft zum Affen gemacht hat, dass er entweder vollkommen aufgegeben hat oder ein wirklich gutes Verhältnis zu sich selbst hatte. Zu ernst darf er sich jedenfalls nie genommen haben. Vielleicht aber doch später, als er beim Tatort und bei Derrick mitspielen durfte. Kurt Meinicke (Auf ins blaukarierte Himmelbett) ist auch mal wieder mit dabei, ebenso wie Konstantin Wecker (Krankenschwestern-Report), einer von vielen deutschen Stars, der mit Sexklamauk seine Karriere startete. Als einzige wirkliche bekannte Dame ist Ulrike Butz (Hausfrauen-Report 4) mit dabei, somit fehlen ganz klar die prägnanten Frauen in diesem Film.
Die Bildqualität ist wie eigentlich bei allen Veröffentlichungen der Erotik Classics besser als man denken würde. Nur einzelne Szenen fallen teilweise merklich in der Qualität ab. Neben dem bekannten Begleitflyer gibt es diesmal keinerlei Bonus, nicht mal ein einziger Trailer hat einen Platz auf der DVD bekommen.
3 von 10 weiße Mäuschen im Häuschen und Ameisen im Popöchen