Pentathlon (1994) [M.I.G.]
Pentathlon, die olympische Disziplin des Fünfkampf. Damals bei den alten Griechen ein Eignungstest für Kriegsboten, heute immer noch ein guter Drill für junge Soldaten. Der moderne Fünfkampf besteht aus Pistolenschießen, Degenfechten, Schwimmen, Springreiten und Querfeldeinlauf. Genau für diesen Wettbewerb wird der DDR-Sportler Eric Brogar (Dolph Lundgren) schon seit frühester Kindheit gedrillt. 1988 zu den olympischen Sommerspielen in Seoul, ist es für ihn dann endlich so weit. Er darf sein können vor der Welt beweisen und Gold für die Republik holen. Doch in Wirklichkeit will er die Chance nutzen um zu fliehen. Nach den Wettkämpfen entwüchst er daher seinen Wachhunden von der StaSi und reist mit dem US-Team nach Amerika. Dort angekommen erwartet ihn aber nicht nur die Freiheit, sondern vor allem Traurigkeit. Denn nicht nur dass bei seiner Flucht sein bester Freund erschossen wurde und die Staats Sicherheit seinen Vater tötete, nein er musste in den USA angekommen auch noch mit ansehen, dass deren Tod und die Gefahr in die er sich begeben hat umsonst war, da die Mauer kurz nach seiner Flucht eh viel. Depremiert und abgebrannt nimmt er einen Job in einer kleinen Burgerbraterbude an. Sein Chef bekommt bald mit was für ein Talent in seiner Aushilfskraft steckt und beginnt ihn zu trainieren. Dies bemerkt wiederum sein alter DDR-Trainer Mueller (David Soul), der aus Frust über den Zerfall der Republik eine nationalsozialistische Terrorvereinigung gegründet hat, die nicht nur einen Anschlag in den USA plant, sondern auch den Vaterlandsverräter Eric töten will.
Wäre dieser Film doch nur in den Achtzigern entstanden, dann wäre es ein unsagbar herrliches Ding geworden. Der wenigreizvolle Charme der Neunziger hilft diesem Haufen Müll leider überhaupt nicht weiter. Dolph Lundgren (James Bond 007 - Im Angesicht des Todes) ist mal wieder sehr schlecht in Form und ansonsten funktioniert der Film zu keinem Moment. Dabei ist die Grundvoraussetzung doch eigentlich so vielversprechend. Jedenfalls hätte man aus dem DDR verrückter Nazi Subplot noch einiges mehr machen können. David Soul (Salems Lot) ist zwar ein mittelmäßiger Schurke, der in seinen crazy Nazi Monologen zwei mal richtig albern rüberkommt. Ansonsten ist er nur ein weiterer Stein in der Mauer, die sich Langeweile nennt.
Cool ist ansonsten nur noch der Reinheitsgebot Rap von einem der Nazis, der damit Erics afroamerikanischen Chef auf den Geist geht. Der, von Roger E. Mosley (Drum) gespielte, Bürgerbraterboss ist dann auch noch der letzte Lichtblick. Irgendwie ist die Freundschaft zwischen ihm und Lundgren sogar recht überzeugend und sympathisch mit anzusehen. Aber auch insgesamt 3-5 gute Minuten können keinen Film am Leben halten. Wäre der Plot etwas gradliniger und gäbe es so etwas Action, dann könnte Pentathlon vielleicht sogar Spaß machen. Lundgren Nerds können sich aber wenigstens auf eine Handvoll unfreiwillig komische Momente freuen.
Der Film ist in akzeptabler Qualität bei M.I.G. in der “Dolph Lundgren Action Collection” erschienen, die außerdem mit “Fight of the Dragon”, “The Shooter” und “Der Tempelritter der Apocalypse” zwei DVDs füllt.
3,1 von 10 Lundgrens in engen Schwimmbuxen