Hexe Lilli - Im Wunderland (Europa)
Lilli (Thea Frank), die vor einiger Zeit durch ein magisches Buch zur kleinen Hexe geworden ist, wird gewaltig von ihrem kleinen Bruder Leon (Joshua Rudolf Goralsky) genervt. Dabei will sie doch in Ruhe Dinge mit ihrem Mikroskop anschauen. Nachdem sie sich die Flügel einer Fliege ganz genau angeschaut und ihren Bruder weggezaubert hat, entdeckt sie das es angefangen hat zu schneien. Als nächstes möchte sie eine Schneeflocke unter dem Mikroskop bewundern. Der Anblick ist so schön, dass sie ihren Hexensprung diesmal dazu benutzen möchte, um im Schnee zu sein. So zaubert sie sich in die eisigen Winterberge. Sofort trifft sie dort auf ihren Begleiter, den drolligen Flugdrachen Hektor (Tim Kreuer). Gemeinsam erkunden sie die Winterlandschaft, doch wie sie von ein paar Eisbären erfahren, herrscht der dunkle Fürst Pückler (Christian Rudolf) mit eisiger Faust übers Land. Der kalte Fiesling hat sogar den Frühlingskönig gefangen genommen. So geht es natürlich nicht und sogleich versuchen Lilli und Hektor den armen König zu befreien.
Bisher habe ich noch keine Folge von Hexe Lilli gehört, ich kann daher nicht abschätzen wie diese Folge sich qualitativ im Vergleich zu den anderen Folgen darstellt, ich kann aber sagen, dass mich dieses Hörspiel für 50 Minuten gut und ziemlich süß unterhalten konnte. Eigentlich dachte ich, die Reihe wäre ganz alberne Kost für die ganz kleinen Hörer, dem ist allerdings nicht so. Daher war ich sehr positiv überrascht als mir die Fantasievoll erzählte Geschichte und die amüsanten Dialoge aus den Boxen entgegen kamen. Natürlich handelt es sich dabei um ein recht einfach gestricktes Abenteuer, dafür sind die Charaktere aber sehr sympathisch und haben auch ein paar Ecken und Kannten. Die Dialoge sind einfallsreich, komisch und nehmen die Kinder ernst. Man versucht nicht krampfhaft den kleinen alles so einfach wie möglich zu machen, was mal wieder dafür sorgt, dass am Ende eine coole Geschichte dabei rauskommt.
Von den Sprechern war ich auch positiv überrascht, da wäre zuerst einmal Douglas Welbat, der ruhig und warmherzig durch das Hörspiel führt. Ebenso so gut, aber noch viel unterhaltsamer ist Tim Kreuer anzuhören, der den frechen Flugdrachen Hektor mit jeder Menge Elan spricht. Nicht weniger sympathisch ist Thea Frank als Lilli und an Süßigkeit nicht mehr zu übertreffen ist Josephine Martz, die hier das Eichhörnchen Nussella spielt. Christian Rudolf gibt einen guten Bösewicht ab, genauso wie Lutz Harder, Sven Dahlem, Eberhard Haar und Stephan Benson, die als die vier grummeligen Eisbären auch recht fies rüberkommen.
Die Geräuschkulisse schafft es nicht nur die Szenen gut aus zu staffieren, sondern erweckt auch wohlig nostalgische Gefühle. Viele klassische Europa Sounds gilt es zu entdecken und auch bei der musikalischen Untermalung gibt es ein paar Stücke, die man in etwas abgewandelter Form auch schon bei “Masters of the Universe” und anderen Europa Serien zu hören. Trotzdem wirkt das Hörspiel nie altbacken. Ich bin jedenfalls sehr positiv überrascht worden und werde Lilli in Zukunft noch öfter bei ihren Hexenabenteuern begleiten. Oh, fast vergessen: Beim Cover handelt es sich um ein Wackelcover und im Booklet gibt es eine Bauanleitung für einen Eispalast.
7 von 10 schimpfende Drachen