Sonntag, 24. Februar 2013

Shark Swarm (2008)

Shark Swarm (2008)

Der Fischer Daniel Wilde (John Schneider), ist der mittlerweile der einzige in dem Örtchen Full Moon Bay, der noch nicht eingewilligt hat sein Heim zu verkaufen. Alle anderen Einwohner haben eingewilligt dem Großaktionär Hamilton Lux (Armand Assante) all ihren Grund und Boden abzutreten. Kein Wunder, schließlich zahlt er auch mehr als gut dafür. Scheinbar hat sich aber keiner der Bewohner mit seinen Plänen auseinander gesetzt, er will aus dem Ort nämlich ein super edles Urlaubsziel für die ganz reichen erschaffen und dann alles möglichst schnell möglichst gewinnbringend weiter verkaufen. Wie es der Natur dabei ergeht, ist ihm allerdings egal. Um auch den letzten kratzbürstigen Einwohner los zu werden, lässt Lux von seinen Handlangern Giftmüll ins Wasser schütten, damit Daniel keinen Fang mehr machen kann. Die Zerstörung ihres Lebensraums nehmen aber nicht alle Fische einfach so hin und so formiert sich eine unheilige Allianz aus Tigerhaien, Hammerhaien und dem einen oder anderen weißen Hai. Auch Rochen kommen mal vor, aber die gucken nur drollig.

Wattn Ei! Kein Tierhorrorfilm sollte über zweieinhalb Stunden lang sein. Schon gar nicht wenn es sich dabei um einen eher günstig, man könnte auch schäbig billig sagen, produzierten Film fürs Fernsehen handelt. Aber auf mich hört ja eh niemand und schon gar nicht TV-Director James A. Contner. Vor dem Film kommen wir aber erstmal mal zum Regisseur selbst, er ist nämlich schon ein Phänomen. Vermutlich wird ihn auch keine Sau kennen, aber nennt eine beliebige große TV-Serie der vergangenen dreißig Jahre und die Wahrscheinlichkeit ist hoch das er eine Folge davon inszeniert hat. “Miami Vice“, “21 Jump Street“, “Nam”, “The Flash”, “Superman”, “SeaQuest”, “Akte X”, “Hercules”, “Smallville”, “Firefly”, “Angel”, “Buffy”, “Charmed” und noch so viel verdammt mehr. Mehr als eine Folge steuerte er aber nur selten dabei. Wird vermutlich seine Gründe gehabt haben.

Egal, mit einer solch immensen Laufzeit, kann man “Shark Swarm” schon als recht ambitioniert bezeichnen. Draus gemacht wurde aber rein gar nichts. Die meiste Zeit verbringt der Streifen im Gewand eines Ökothrillers, mit Fokus auf die Bekämpfung des bösen Luxs. Dieser wird recht kompetent, aber sehr zur Cartoonfigur hochstilisiert von Armand Assante (Jack the Ripper) gespielt. Die meisten Akteure agieren aber dem Handwerk des Regisseurs sehr passend auf Asylum Niveau. An sich ist dich Sache mit der Umweltverschmutzung ja auch ganz nett, weil so mal wieder zumindest ein hoch von Botschaft rein gebracht wird, auch Kritik an gentrifikation kann im Ansatz attestiert werden, aber aus beidem wird absolut nichts gemacht. Dadurch bleibt noch gut eine Dreiviertelstunde um Beziehungen zu knüpfen. Dies endet darin, dass wir nach dem Finale im letzten Shot des Films ganze vier Liebespaare vereint sehen die innig knutschen. Sogar Omi bändelt am Ende noch mit dem Priester an, nachdem sie kurz mit einem Rettungssanitäter geflirtet hat, der locker ihr Enkel sein könnte und vielleicht sogar ist (das mit dem Enkel hab ich mir vielleicht nur ausgedacht, der Rest passiert aber wirklich so). Wie ihr euch denken könnt bleibt dann nicht mehr sehr viel Zeit für den Tierhorror, der ist dann auch wirklich nicht der Rede wert. CGI Haie verschiedener Art schwimmen wild durcheinander, davon gibt es dann ungefähr 9 Verschiedene Szenen die manchmal anders beleuchtet werden, schneller, langsamer oder spiegelverkehrt abgespielt werden und richtig scheiße aussehen.

Manchmal ist dann auch ein Körperteil ab, aber so richtig doll sieht auch das nicht aus. Insgesamt nimmt sich der Film sehr ernst, scheut aber auch nicht dafür zurück so manche Slapstick Einlage einzuführen und wirkt generell durch seine Verbissenheit oft etwas peinlich. Dann sind da noch die Genre Hommagen die ziemlich fehlplaziert wirken in einem Film der sich derart ernst nimmt. Da wäre einmal das der Ort Full Moon Bay heißt, genauso wie die Trashfilmschmiede von Charles Band (In Vitro) und dann heißt der Wissenschaftler des Film noch Girdler mit nachnamen, wie William Girdler, der neben einigen Blacploitation Titeln wie “Zebra Killer” und “Abby” auch für die Tierhorror Titel “Grizzly” und “Panik in der Sierra Nova” verantwortlich war. Eigentlich ja ganz nett, passt dann wiederum nicht zu dem Ton, der vom Film angeschlagen wird.

Sehr langweiliger Ökothriller mit sehr schwachem Skript, handwerklich ungeschickt umgesetzt und mit null Atmosphäre ausgestattet. So viel Zeit kann man auch angenehmer verbringen.

3 von 10 getarnte Rochen