Cube Zero (2004) [3L]
Eric (Zachary Bennett) und Dodd (David Huband) sind nur zwei kleine Wachangestellte im Cube. Der Cube ist ein riesiger Kubus bestehend aus vielen kleinen Räumen, die sich nach einer bestimmtem mathematischen Formel fortbewegen. Innerhalb vieler Räume befinden sich tödliche Fallen, die auf verschiedene Arten ausgelöst werden können. Immer wieder werden Freiwillige Versuchspersonen in den Würfel gesperrt um den Ausgang zu finden. Ein Versuch, den so gut wie niemand überleben kann. Die beiden machen stumpf ihre öde Überwachungsarbeit und denken sich dabei nicht viel. Erst als Eric sich in die hübsche Gefangene Cassandra (Stepahnie Moore) verguckt beginnt er über seine Arbeit nach zu denken. Als er dann noch bemerkt, dass in ihrer Akte das Einwilligungsschreiben fehlt, kommt ihm zum ersten mal die Idee, die Teilnahme an dem tödlichen Experiment könnte vielleicht doch nicht so freiwillig sein wie man ihm weismachen will. Er steigt in das tödliche Labyrinth hinab um den Gefangenen bei ihrer Fluch zu helfen. Dies wollen seine Arbeitgeber natürlich nicht zu lassen, denn von einem Inhaftierten, der alle Geheimnisse kennt, geht große Gefahr für das Experiment aus.
Für sein Regiedebüt hat sich Ernie Barbarash (Stir of Echoes: The Homecoming) ordentlich was vorgenommen. Feierte er seine Premiere als Drehbuchautor noch kurz zuvor bei Cube 2, langte ihm das beim Prequel der Cube Filme nicht mehr aus und er wollte beides machen. Zum Glück sind seine Ideen diesmal um einiges besser. Wir lernen endlich mehr über den Kubus. Viele bisher ungeklärte Fragen zur Funktionsweise des Cubes werden geklärt und die Umstände der Außenwelt werden angedeutet. Spuren einer totalitären Regierung die stark religiös geprägt ist sind ebenso zu bemerken. Zum Glück bleibt das Experiment trotz der Erklärungen eher kryptisch und man muss sich den Großteil selbst zusammenreimen. Mehr Informationen als die bisherigen, wären auch nur schädlich für die Geschichte.
Optisch holt Barbarash aber bei weitem nicht so viel raus wie möglich wäre. Denn obwohl der erste Cube schon ein paar Jahre mehr auf dem Buckel hat, sieht Cube Zero um einiges altbackener aus. Die Maschinen wirken so wie sich in den Achtzigern so was wohl ausgemalt hätte und die Überwachungssysteme wären selbst für die Gegenwart nicht to to Date. Hinzu kommen dann noch technische Spielereien die futuristisch aussehen sollen, aber keinen Sinn machen. Dann ist da noch der kurze Auftritt eines Agenten der Führungsriege des Würfels, der unheimlich peinlich und albern wirkt. Durch ihre härte manchmal ähnlich albern, verfehlen die eigentlich starken und handgemachten Splattereffekte manchmal ihre Wirkung insgesamt ist der Film in dieser Abteilung jedoch gar nicht mal verkehrt.
Von den Darstellern haben wohl Zachary Bennett und David Huband (Wrong Turn) die interessantesten Rollen und dürfen im Gegensatz zu den anderen Darstellern mehr als nur verwirrt, ängstlich und zickig sein. Besonders Huband spielt zwar nicht auffallend gut, lässt in seiner Mimik immer wieder Nuancen sehen, die seinen Charakter interessant werden lassen. Stephanie Moore (P2) spielt okay, dafür sind ihre Mitgefangenen eher farblos. Martin Roach (Diary of the Dead) ist sehr eindimensional und am schlimmsten ist Mike Nahrgang, der wie immer der lächerliche Dicke ist, der nicht mal dann von seiner gewohnten Rolle ablässt, wenn er jemanden tötet oder selbst kurz davor ist von Bakterien zerfressen zu werden.
Insgesamt ganz klar stärker als der zweite Teil, aber immer noch nicht nahe an der Qualität des Ersten. Wer Cube aber mochte, wird auch mit dem Prequel nicht viel falsch machen.
Cube Zero ist nun bei 3L auch auf Blu-ray erschienen. Die Bild- und Tonqualität ist solch einer Veröffentlichung angemessen und gebührendes Bonusmaterial ist ebenso vorhanden. Da wäre ein Audikommentar und zudem noch in SD Qualität ein 20-minütiges Making Of, ein Musikvideo, Vergleiche zwischen den Storyboards und dem fertigen Film, sowie weitere Artworks und verschiedene Trailer zu Cube Zero und anderen 3L Titeln. Lohnende Veröffentlichung.
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