Dienstag, 26. Februar 2013

Asterix #1: Asterix der Gallier (Egmont)

Asterix #1: Asterix der Gallier (Egmont)

50 vor Christus. Ganz Gallien ist von den Römern… na ja ihr wisst schon. Asterix und Obelix wachen wie immer was sie am besten können. Wildschweine jagen und Hinkelsteine durch die Gegend tragen. Bisher konnte das römische Reich ihrem friedlichen Dörfchen nicht beikommen. Verantwortlich dafür ist der Zaubertrank, der immer vom bärtigen Druiden Miraculix gebraut wird und der alle Gallier unbesiegbar werden lässt. Abgesehen von Obelix, der ist ja schließlich als Kind in den Zaubertrank geplumpst. Die ollen Römer versuchen aber trotzdem alles um dem Dorf bei zukommen. Im Moment werden sie vom Zenturios Gaius Bonus und seiner nicht allzu tapferen Legion belagert. Da es auf normale Weise keine Möglichkeit gibt den Galliern ihr Dorf weg zu klauen, werden die Römer listig. Sie verkleiden den unfähigen Kämpfer Caligula Minus als Gallier und schicken ihn zu den anderen. Dort wird er sofort sehr nett aufgenommen. Er hat also genug Zeit um die Gallier auszuspionieren und erfährt von ihrem Zaubertrank. Nun versucht Gaius Bonus mit aller Macht herauszufinden woraus der Trank besteht. Miraculix hilft ihm sogar beim brauen, doch das Ergebnis wird ihn überraschen.

Das erste Asterix Album ist zu Recht ein großer Comicklassiker. René Goscinnys Skript ist verdammt stark. Zum Beispiel ist es unheimlich clever die Gallier durch die Augen der Römer vorzustellen. Denn alles was wir über die Gallier lernen, lernen wir im selben Moment wie Caligula. Auf diese Weise kann man die Geflogenheiten der Gallier, die verschiedenen Charaktere und ihre Eigenheiten kennenlernen ohne das es erzwungen wirkt. Der Humor ist zeitlos und pausenlos ulkig. Längen gibt es hier keine, dafür lustige Dialoge und die Charaktere werden gut eingeführt. Mir gefällt auch sehr wie man Julius Cäsar als Bösewicht ganz zum Schluss erst vorstellt. Eine total epische Inszenierung. Dabei mochte ich als Kind Gaius Bonus als Bösen viel lieber. Richtig guter Eröffnungsband!

Optisch gibt es ebenfalls absolut nichts zu meckern. Übertriebene Cartoongewalt im Tom & Jerry Stil, Slapstick und urkomische Grimassen, alles vereint in Zeichnungen die dynamisch wirken und immer über die nötigen Details verfügt um auch fürs Auge interessant zu bleiben. Die Lautmalereien werden clever eingesetzt und auch ein paar optische Spielchen mit Schatten und Licht sind auch vorhanden. Somit ist der erste Asterix Band optisch schöner geworden als es eigentlich für solch einen humorigen Comic nötig wäre.

So viel ganz kurz zum ersten Asterix Album. Eigentlich soll es aber um die jetzt ganz neu erscheinende Edition gehen. Denn bei Ehapa wurden nun alle Alben erstmalig einheitlich neu koloriert. Die neuen Farben sind nicht mehr so übersatt wie die vorherigen Veröffentlichungen (zum vergleich diente der erste Band von 2011), wodurch die Feinheiten des Artworks viel besser durchkommen. Ein paar Farbentscheidungen sind vielleicht nicht hundertprozentig perfekt, aber insgesamt ist es schon ein merkbarer und sehr gelungener Fortschritt. Die andere Änderung erscheint erstmal recht nebensächlich und wie ein unwichtiges Detail. Denn man hat die Serie neu gelettert und zwar nach Albert Uderzo eigener Handschrift, der übrigens auch für die neuen verfeinerten Cover zuständig war. Was sich nicht so bahnbrechend anhört, ist ein Unterschied wie Tag und Nacht und macht das Album optisch so viel reizvoller. Eine rundum gelungene Neuedition. Die Softcover Variante ist leider etwas schlabberig und das Papier ist schon arg dünn, aber wer auch US-Comics liest ist bei gleichem Preis schlimmeres gewohnt.

8,6 von 10 bärtige Bärte